Bundesdrogenkriegsbeauftragte Marlene Mortler vs Jugendrichter Andreas Müller

Aus aktuellen Anlass eine Sondersendung des Deutschen Hanf Verbandes. Die Gäste im Studio – also eigentlich im Video mit Studioaufnahmen:

  • Die, deren Namen man nicht nennt Bundesdrogenkriegsbeauftragte „Das Cannabisverbot wirkt weil Cannabis illegal ist“ Marlene Mortler
  • Der härteste Jugend- und Mortlerrichter Deutschland, Andreas „Schluss mit der Prohibitionsromantik!“ Müller, weiterhin nicht a.D.

Manchmal ist es nur mit Humor zu ertragen 😉

Die erwähnten Sendungen mit Marlene Mortler und Andreas Müller

Bedrocan – Hersteller von medizinischen Cannabisblüten

Cannabis Flos der Firma Bedrocan
Cannabis Flos der Firma Bedrocan

Das niederländische Unternehmen Bedrocan BV stellt fünf Sorten Cannabis für die medizinische Verwendung her und versorgt damit auch Patienten in Deutschland.

Die Firma Bedrocan BV

Aktuell produziert Bedrocan pro Jahr etwa 430 kg medizinische Cannabisblüten für Patienten. 300 kg der Ernte werden in den Niederlanden an Patienten verkauft und 130 kg werden von anderen EU Länder wie Deutschland bestellt. Die Gesamternte belief sich 2013 auf 450 kg Cannabs Flos.

Das Unternehmen hat 15 Vollzeitbeschäftigte und erwirtschaftet pro Jahr 1,5 Millionen Euro. Quelle: WELT

CEO des Unternehmen ist Tjalling Erkelens. Die Forschung und Entwicklung leitet Dr. Arno Hazekamp. Beide sind auch Executive Team von Bedrocan Cannabis Corp in Kanada vertreten.

Hazekamp schrieb seine Doktorarbeit 2007 an der Universität Leiden über Extraktion bei Cannabis.

Daneben gibt es noch einen Head of Nursery (Horticulturalist), Head of Processing (GMP/HACPP educated), Quality Assurance manager (pharmacist) und 10 Arbeiter für die Verarbeitung und Verpackung. Quelle: Präsentation von Tjalling 2013

Seinen Ursprung hat die Firma im Anbau von Gartenbauprodukten unter standardisierten Bedingungen in geschlossenen Räumen. Ende der 90er Jahre begannen Versuche mit Cannabis. 2002 erhielt das Unternehmen eine offizielle Genehmigung der Regierung für den Anbau von Cannabis und seit 2003 besteht einer Liefervertrag für medizinisches Cannabis mit dem niederländischen Staat. Das Unternehmen hat seinen Sitz in der Gemeide Veendam in der nordöstlichen Provinz der Niederlande Groningen.

Das BV steht für „Besloten vennootschap met beperkte aansprakelijkheid“, einer „niederländische Kapitalgesellschaft mit beschränkter Haftung“ – ähnlicher einer GmbH in Deutschland. Damit ist Bedrocan keine Aktienunternehmen,

Schöne Bilder von der Firma und ein Interview mit dem CEO Tjalling Erkelens gibt es hier.

Zum Potenzial der Firma

Der niederländische Verbrauch an Cannabisblüten hochgerechnet auf die Bevölkerung von Deutschland ergibt 1,5 Tonnen pro Jahr, also mehr als das Dreifache der aktuellen Jahresproduktion. Im Vergleich dazu wurden im Jahr 2014 etwas weniger als 50 kg nach Deutschland importiert, im ersten Halbjahr 2015 waren es 40 kg.

Ausgehend von den erlaubten Einkaufsmengen der Patienten in Deutschland liegt der Bedarf aktuell schon bei 300 kg. Lieferprobleme und mangelnde finanzielle Mittel der Patienten sind die Ursachen für die Differenz.

Sorten

Aktuell hat die Bedrocan Cannabisblüten („Flos“) von fünf unterschiedlichen, standardisierten Sorten im Angebot. Der THC Gehalt der einzelnen Sorten schwankt von Charge zu Charge und hat sich auch im Laufe der Zeit geändert. Daher findet man im Internet unterschiedliche Angaben. Eine schöne Übersicht findet sich auf der Website von Bedrocan Kanada. Weiterlesen

Öl aus Hanf – buten un binnen Regionalmagazin

Hanf (Cannabis) - Droge, Medizin und Rohstoff
Hanf (Cannabis) – Droge, Medizin und Rohstoff

Das Regionalmagazin „buten un binnen“ hatte am 5.10.2015 das Thema „Öl aus Hanf“. In leider nur drei Minunten wird der Aspekt von Hanf als Ölsaat vorgestellt. Das Video ist noch bis 04.10.2016 verfügbar.

Am Beispiel der Probleme bei der Ernte durch konventionelle Mähdrescher sieht man die Probleme eines „neuen“ Rohstoffs. Durch seine besonderen Eigenschaften braucht man für die Nutzung, also die Ernte und die Weiterverarbeitung besondere Werkzeuge und Maschine. Diese zu entwickeln, zu bauen und zu kaufen, erfordert Zeit und Geld. Infrastruktur wie Faserverarbeitungsbetriebe oder Vertriebsketten für einzelne Produkte lohnen sich erst bei einem bestimmten Umsatz bzw. Absatz. Je weniger Betriebe es gibt, desto größer werden Transportwege, was die Sache wieder weniger rentabel macht. Hier liegt liegt eine Ursache warum Hanf auch 20 Jahre nach seiner Relegalisierung in Deutschland noch immer ein Nischendasein führt. Weiterlesen

45 Minuten Marlene Mortler im alpha-Forum

„Marlene Mortler 2012“ von Henning Schacht. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 de über Wikimedia Commons - https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Marlene_Mortler_2012.jpg#/media/File:Marlene_Mortler_2012.jpg
„Marlene Mortler 2012“ von Henning Schacht. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 de über Wikimedia Commons

Am 13.10.2015 war Marlene Mortler, Drogenbeauftragte der Bundesregierung in der Sendung alpha-Forum zu Gast. Zum Format der Sendung schreibt der Bayrische Rundfunk auf der Website: „Im alpha-Forum kommen Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft, Religion und Kultur in 45 Minuten ausführlich zu Wort.“

„In hintergründigen Zwiegesprächen entstehen Porträts der Interviewten, in denen genügend Zeit für Details und Nuancen bleibt. Nicht das kurze, mediengerechte Zitat, sondern der Lebensweg des Gesprächspartners mit all seinen Erfolgen und Rückschlägen steht im Mittelpunkt von alpha-Forum.“

Moderation: Christoph Lindenmeyer
Redaktion: Werner Reuß

Der Deutsche Hanf Verband kommentiert die Sendung auf seiner Facebook Seite mit den Worten: „Der Interviewer ist mindestens so kritisch wie LeFloid beim Merkel-Interview… „ Weiterlesen

Müll von Drogenkonsumenten: Alkohol vs. Cannabis

Müll von Drogenkonsumenten: Alkohol vs. Cannabis
Müll von Drogenkonsumenten: Alkohol vs. Cannabis

Vorweg möchte ich anmerken: Ich habe ja nichts gegen Alkoholkonsumenten, aber! Die meisten Menschen, die sowas machen sind sicherlich ganz nett. Einige meiner besten Freunde konsumieren Alkohol! Mich stören die nicht, zumindest solange sie nicht konsumieren. Und wie schon Peter Breuer sagte: Wenn ich Fotos vom Oktoberfest sehe, denke ich: „Okay, ist natürlich ein anderer Kulturkreis, aber solange sie sich ans Grundgesetz halten.“

Trotzdem wird man ja wohl einmal auf das Ergebnis, hier den Müll, hinweisen dürfen den die Konsumenten von Alkohol im Vergleich zu Hanffreunden erzeugen. Solche Scherbenhaufen sehe ich quasi täglich in Berlin. Leere Papers-Packungen finde ich deutlich seltener.

Denk doch mal einer an die Kinder!

Als Vater zwei Kinder sehe ich in ihnen ein erhebliches Verletzungrisiko. Wenn ein Kind stolpert oder mit dem Laufrad umfällt, kann dies an der falschen Stelle unschön werden. Auch wenn solche Unfälle eher selten sind, der Stress solcher Gefahrensituation gehören leider zum Alltag.

Dazu kommen die vielen kleinen Glasscherben, die quasi omipräsent sind – sei es auf der Straße oder auf dem Spielplatz. Hier gibt es auch kein Berlin-Großstadt-Faktor, auf dem Dorf wie in Hüttenfeld bei meinen Eltern sah es auf den Spielplätzen diesbezüglich schlimmer aus als in Neukölln. Weiterlesen

100 Fakten zum Alkoholkonsum

Fakt: Scherben sind die größte Gefahr im Bereich "Müll auf der Straße"
Fakt: Scherben sind die größte Gefahr im Bereich „Müll auf der Straße“

Zum Thema „Normalität von Alkohol“ gibt es die lesenswerte Facebook Seite 100 Fakten zum Alkoholkonsum bzw. das dazugehörige Blog. Besonders beeindruckend fand ich Fakt Nummer 7:

Fakt No. 7: Wir wollen eine ganz einfache Fragestellung beantworten, die sich jedoch als ausgesprochen schweißtreibend…

Posted by 100FaktenzumAlkoholkonsum on Samstag, 11. Juli 2015

Was wollen wir mit dieser Info-Seite bewirken?

Diese Seite soll 100 Fakten zum Alkoholkonsum erläutern. Unter ganz verschiedenen Aspekten. Mal erstaunlich oder kurios, oft mit Beispielen, häufig auch in Bezug zu anderen psychoaktiven Substanzen.

Natürlich wollen wir nicht, dass Alkohol verboten wird. Das geht gar nicht, das wissen wir auch. Keine Kultur kommt ohne Drogen aus. Aber wir möchten, dass vernünftig damit umgegangen wird. Wir möchten, dass darüber eine sachliche Diskussion geführt wird. Dass eine neue, umfängliche, objektive Bestandsaufnahme gemacht wird, was geht und was nicht geht. Und wir wünschen uns, dass man seine Meinung ändert, wenn man feststellt, dass man falsch lag. Das ist menschlich völlig in Ordnung und zeigt Größe. Schließlich hält einem ja nichts davon ab, schlauer zu werden.

Natürlich soll man sich auch weiterhin – sinnlos?! – betrinken können, wenn man das mag. Aber die Freiheit des einen endet bekanntlich dort, wo der Schaden des anderen beginnt. Was wir nicht wollen ist, dass Drogen am Arbeitsplatz, als aktiver Teilnehmer im Straßenverkehr oder bei sonstigen verantwortungsvollen Tätigkeiten genommen werden. Und Einsatzkräfte wollen nicht wegen Suff bekotzt, bespukt oder Schläge angedroht bekommen. Das kann man verlangen. Eben wegen dem Schaden…

Successful therapy of treatment resistant aduld adhd with cannabis: experience from a medical practice with 30 patients

Aus dem Abstract book der Veranstaltung: 7th European Workshop on Cannabinoid Research and IACM 8th Conference on Cannabinoids in Medicine, 17-19 September 2015 in Sestri Levante, Italy. cannabinoidconference2015.org

Autoren:

Eva Milz 1 , Franjo Grotenhermen 2,3
1 Medical Practice for Psychiatry and Psychotherapy, Berlin, Germany; 2 Nova-Institute Hürth/Rheinland, Germany; 3 Medical Practice, Rüthen, Germany

Background:

Attention deficit hyperactivity disorder [ADHD] may persist into adulthood. It may be treatment resistant to standard medication, that is methylphenidate, amphetamine derivatives and atomoxetine. Currently, no clinical studies have been conducted on cannabis-based medicines in ADHD, but a few case reports (Strohbeck-Kuehner P, et al. Cannabinoids 2008;3(1):1-3. Available online at http://cannabis-med.org/data/pdf/en_2008_01_1.pdf) and basic research (Adriani W, et al. Neurosci Biobehav Rev 2003;27:639-651.) suggest therapeutic benefits in this condition.

In Germany, patients independent of medical condition may apply for an approval to use cannabis flowers from the pharmacy if the standard therapy of a certain disease or symptom is not efficient or associated with severe side effects. Weiterlesen

Einladung von Thomas Isenberg: Eine neue Cannabispolitik ist nötig!

Thomas Isenberg bei der Veranstaltung "Von Repression zu Regulierung - Eckpunkte einer sozialdemokratischen Drogenpolitik" (Bild von thomas-isenberg.info)
Thomas Isenberg bei der Veranstaltung „Von Repression zu Regulierung – Eckpunkte einer sozialdemokratischen Drogenpolitik“ (Bild von thomas-isenberg.info)

Für den Montag, 12. Oktober 2015 lädt Thomas Isenberg, Mitglied des Abgeordnetenhauses für Tiergarten und Moabit, Gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion ab 18:30 Uhr in die Arminius-Markthalle Moabit ein. Anlässlich des Starts der Mitgliederbefragung der SPD-Berlin soll das Thema „Eine neue Cannabispolitik ist nötig! Bessere Regulierung: Mehr Jugendschutz, mehr Prävention und regulierte Produktion und Abgabe an Erwachsene“ diskutiert werden.

Einladungsmail von Thomas Isenberg

Sehr geehrte Damen und Herren!

Ab Mitte Oktober startet die SPD-Berlin ihre Mitgliederbefragung, auch explizit zum Thema „Cannabis“. Unmittelbar im Vorfeld der Befragung lade ich Sie gerne zum öffentlichen Dialog in die Arminius-Markthalle in Berlin-Moabit: Weiterlesen

Studie zum Einsatz von Cannabidiol bei Hirntumoren – Kurzvorstellung

Cannabis kann bei Krebs helfen, aber nur in einigen Fällen auch gegen die Erkrankung selbst
Cannabis kann bei Krebs helfen, aber nur in einigen Fällen auch gegen die Erkrankung selbst

Zum Hintergrund: Da beim Thema Cannabis als Medizin im Einsatz bei Krebs leider jede Menge Unsinn verbreitet wird, würde ich eigentlich gerne einmal alle Studien, die immer wieder die Runde machen, analysieren. Was eine einzelne Studie aussagen, entscheidet sich an vielen Fragen:

  • Welche Tumorart wurde behandelt?
  • Fand das Experiment in vitro, in vivo oder an echten Menschen statt?
  • Ist es ein Einzelfallbericht oder wie groß war die Gruppe der Patienten?
  • Konnten die Ergebnisse reproduziert werden?
  • Welche Effekte beispielsweise einer gleichzeitig stattfindenden, konventionellen Behandlung wurde berücksichtigt?
  • Welche Typ Studie liegt vor?
  • Welches Cannabinoid wurde wie eingesetzt?
  • Welche Effekte wurden gefunden?
  • Wie relevant ist die Krebsart und wie gut ist die Behandlung derzeit?

Exemplarisch habe ich die Studie „Cannabidiol inhibits human glioma cell migration through a cannabinoid receptor-independent mechanism“ bewertet und auseinander genommen

Studie: Vaccani, A., Massi, P., Colombo, A., Rubino, T., & Parolaro, D. (2005). Cannabidiol inhibits human glioma cell migration through a cannabinoid receptor-independent mechanism. British Journal of Pharmacology, 144(8), 1032–1036. http://doi.org/10.1038/sj.bjp.0706134

Eingesetzes Cannabinoid: Cannabidiol (CBD)

Krebsart: Glioblastoma multiforme (GBM) Weiterlesen