Spritzenautomaten in Deutschland

Ein wichtiges Element der HIV und Hepatitis-Prävention sowie Gesundheitsförderung von intravenös konsumierenden Drogengebraucher_innen sind Spritzenautomaten. Sie bieten eine niedrigschwellige, günstige und rund um die Uhr verfügbare Quelle für sterile Spritzbestecke, Pflegesets sowie Kondome. Zudem dienen sie als Abgabestelle für gebrauchte Spritzen und tragen damit zum Sicherheitsempfinden der Bevölkerung bei. Leider sind Spritzenautomaten keineswegs überall gut verfügbar. Weiterlesen

Welche Koalitionen haben Rechtsverordnungen für den Betrieb von Drogenkonsumräume erlassen?

§10a des Betäubungsmittelgesetzes regelt die „Erlaubnis für den Betrieb von Drogenkonsumräumen“. Voraussetzung für das Erteilen einer Betriebserlaubnis durch die zuständige obersten Landesbehörde ist der Erlass einer entsprechendes Rechtsverordnung durch die Landesregierung. Eine solche Rechtsverordnung gibt es derzeit in Berlin, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und dem Saarland. Weiterlesen

Kurz notiert: Das Bugdet der EMCDDA

Wie ich eben auf twitter las, hat die European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction (EMCDDA) / europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD) ihre Budgetplanung für 2011 online gestellt. Weiterlesen

Abhängigkeit – Eine Krankheit wie andere auch?

Einige Menschen waren verwundert als sie folgende Forderung im Landtagswahlprogramm der Grünen Baden-Württemberg lasen: Für uns GRÜNE ist klar: Menschen, die ein problematisches Konsummuster aufweisen oder abhängig sind, haben das gleiche Recht, sich freiwillig einer medizinischen und psychologischen Behandlung zu unterziehen wie jeder Mensch mit einer anderen Krankheit auch.
Es gibt doch Methadon, Heroin und Fixerstuben für die Junkies, was wollen die Grünen den eigentlich noch?!? Eigentlich nur eben diese Dinge, aber verfügbar für jeden der diese Hilfen braucht und möchte. Dies ist mitnichten überall gegeben! Weiterlesen

Bemerkenswertes aus dem EBDD Jahresbericht 2010

Vor zwei Monaten kam der Jahresbericht 2010 der europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht zum Stand der Drogenproblematik in Europa raus. Die Spezialthemen sind dieses Mal: Behandlung und Pflege älterer Drogenabhängiger und Problematischer Konsum von Amphetamin und Methamphetamin in Europa. Beim Blättern sind mir einige Passage besonders aufgefallen, diese möchte ich hier präsentieren und kommentieren.
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Alkohol: Die Jugend als Sündenbock

Beim Thema Alkoholmißbrauch wird sich in den Medien und der öffentlichen Diskussion gerne und fast ausschließlich auf die Gruppe Kinder und Jugendliche konzentriert. Anstatt einer nüchternen Betrachtung der Datenlagen wird dieser schnelle und verlockende Weg eingeschlagen, da hier mit keiner Gegenwehr zu rechnen ist sowie einfach und bequem Klischees bedient werden können. Das eigentlich Ausmaß der wachsenden Alkoholprobleme in allen Altersgruppen fällt dabei komplett unter den Tisch. Weiterlesen

Sicherheitsverfahrung / Entkriminalisierung in der Schweiz / Eigenanbau

Sicherheitsverwahrung gibt es nur für „schwerste Verbrechen“ so wie Taten, die sich „sich gegen das Leben, die körperliche Unversehrtheit, die persönliche Freiheit oder die sexuelle Selbstbestimmung“ richten, gegen Straftaten nach dem Völkerstrafgesetzbuch so wie Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen, aber auch Vergehen nach dem BtMG und so gibt es auch in Deutschland auch Fälle von „Sicherheitsverwahrung für Gras„. Als „Er ist nicht zu beeindrucken“ wird seine Reaktion auf frühere Verurteilungen beschrieben – wieso auch? Ein Grasdealer, der saubere Cannabis verkauft und nichts mit echten Verbrechern zu tun hat, braucht kein schlechtes Gewissen zu haben, sondern hat eher eine Hymne verdient.

In der Schweiz soll Cannabis entkriminalisert werden, interessanterweise ist der bisher informativste Artikel den ich dazu gefunden habe, dieser Hetzartikel: „Zürich Region: Cannabis: Kiffer und Drogenhändler jubeln – Buße von 100 Franken für über 16jährige geplant – Bis 10 Gramm soll eine geringe Menge werden

Das Selbsthilfenetzwerk Cannabis als Medizin berichtet: „Das VG Köln hat entschieden, dass das Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) über die Erteilung einer Erlaubnis zum Anbau von Cannabis zu medizinischen Zwecken durch einen Multiple-Sklerose-Patienten neu entschieden muss.“ – was im Widerspruch zu den Plänen der Bundesregierung steht, diese möchte zwar generelle Verkehrsverbot für Cannabis zu medizinischen Zwecken aufheben, aber „Eigenanbau von Cannabis bleibt in Deutschland tabu“ – die Grünen im Bundestag haben das direkt zum Anlass genommen eine Kleine Anfrage: Eigenanbau von medizinischem Cannabis zu stellen, warten wir gespannt auf die Antwort….

Schafftabletten für die Wettbewerbsfähigkeit!

Doping als Ergebnis der kapitalistischen Logik

1963 brachte der schweizer Konzern F. Hoffmann-La Roche AG unter dem Handelsnamen Valium den Wirkstoff Diazepam auf den Markt. Nach Chlordiazepoxid war Diazepam das zweite entdeckte und das bis heute in Deutschland meistverkaufte Benzodiazepin. Angstlösend, schlaffördernd und beruhigend wurde mit diesem „Mother’s Little Helper“ eine Substanz verfügbar, die unser Wohlbefinden mittels einer Pille beeinflussbar machte. In den folgenden Jahrzehnten schuf und bewarb die Pharmaindustrie fleißigst eine Vielzahl an Mittelchen, mit denen wir uns für den Alltag dopen können. In Apotheken verkauft und ohne den Ruch der parallel verbotenen und bekämpften Jugenddrogen wie Cannabis wurde die Bevölkerung für Soma bereit gemacht. Heute ist Doping, also Steigerung von Leistung und Wohlbefinden mittels Neuropsychopharmaka, selbstverständlich geworden. Nicht nur die Tour de France läuft trotz aller „Skandale“ weiter. Während der Fußballweltmeisterschaft werden Spieler offen „fit gespritzt“ und bei Marathonläufen nehmen mehr als 30 Prozent der HobbysportlerInnen vor dem Start Schmerzmittel ein.
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Stoppt „Spice“ und „Ecstasy“ – Legalisiert THC und MDMA!

Das Drogenverbot sorgt für einen freien, sprich unregulierten Markt und der hat bekanntlich nur Scheiße im Kopf. Ohne ein vernünftiges Informationsangebot über den Inhalt der angebotenen Drogen – wie es Drugchecking bereitstellen würde – für die Käufer („hohe Transaktionskosten“ wie die Ökonomen sagen würden), bestimmt das Angebot den Markt. Die Drogenanbieter setzen auf eine möglichst billige Massenproduktion (Hinterhoflabore in Fernost) sowie unregulierte und tunlichst unbekannte Substanzen, um Nachweis und Verbot zu erschweren, verkauft als sog. „Research Chemicals“. Meist gibt es über diese Substanzen nahezu keine Erkenntnisse aus der Arzneimittelforschung. Die Werbung und „Konsumenteninformation“ für Substanzen wie Spice und seine Nachfolgeprodukte sind völlig inhaltsleer bis irreführend – in Polen wurden deswegen die wirkungslosen Trägersubstanzen für die synthetischen Cannabinode verboten. Die Ergebnisse dieser Drogenpolitik ohne Marktregulierung lässt sich auch in den offiziellen Berichten nachlesen und findet ihren Ausdruck in den Schlagzeilen: „Drogenbericht: Neue Ecstasy-Pille besonders gefährlich“, „Tote durch neuartiges Ecstasy: Cannabis-Konsum bleibt hoch“, „Expertin warnt vor neuen Todes-Drogen“, „Experten warnen vor neuer Kräuter-Droge“.


Kaufangebot für Mephedron, eine sog. ''Research Chemical'', gefunden nach wenigen google Klicks, man beachte die Angabe ''Supply Ability''
Kaufangebot für Mephedron, eine sog. „Research Chemical“, gefunden nach wenigen google Klicks, man beachte die Angabe „Supply Ability“ – das ist Massenproduktion!


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