Quelle: Koalitionsvertrag CDU + SPD + DIE GRÜNEN 2016-2021
Drogen: Den „Frankfurter Weg“ weiterentwickeln
In Frankfurt haben wir nie die Augen davor verschlossen, dass es Drogenkonsumentinnen und -konsumenten gibt, die es vor gesundheitlichen Schäden zu schützen gilt. Ziel unserer Drogen- und Suchthilfepolitik ist es, durch Prävention, Aufklärung und Beratung den Einstieg in den Drogenmissbrauch zu verhindern, zumindest aber die Folgen zu verringern und Perspektiven zu bieten. Wir sehen Drogenkranke nicht als Problem der Polizei und werden sie nicht allein lassen.
Wir werden daher den bundesweit anerkannten „Frankfurter Weg“ in der Drogenpolitik auch unter Berücksichtigung des Aufkommens neuer synthetischer Drogen fortführen, Aufklärung und Beratung intensivieren. Wir werden darüber hinaus die Ausweitung des Personenkreises für die Heroinvergabe prüfen.
Wir treten für eine integrative Drogenpolitik ein, die suchtkranken Menschen passgenaue Hilfen vorhält, ihnen damit Teilhabechancen eröffnet, ihrer gesellschaftlichen Ausgrenzung entgegenwirkt und damit auch ein besseres soziales Miteinander in der Stadtgesellschaft ermöglicht. Die niederschwelligen Angebote zur Lebenshilfe werden daher verstetigt und ausgebaut.
Um suchtkranken Menschen Perspektiven ohne Drogen zu ermöglichen, werden wir gezielt auch Projekte mit klarer Ausstiegsorientierung fördern.
Drug Checking
Wir werden mit der hessischen Landesregierung und der Landesstelle für Suchtfragen (HLS) Gespräche aufnehmen, um den Modellversuch zum Gesundheitsschutz in der Drogenszene nach Frankfurt zu holen. Zu einem solchen Versuch könnte auch eine Prüfung der verwendeten Drogen auf Verunreinigungen (drug checking) und eine entsprechende ausstiegorientierte Beratung der Konsumentinnen und Konsumenten gehören.
Beteiligung an der Cannabis -Studie
Cannabis kommt als Medikament nicht nur in der palliativen Schmerztherapie Schwerstkranker zur Anwendung. Die Indikationen für eine medikamentöse Therapie mit Cannabis umfassen auch eine Vielzahl von Erkrankungen. Um das Potential von Cannabis vollumfänglich zu verstehen und in der Medizin zu nutzen, bedarf es großer wissenschaftlicher Studien. Wir begrüßen daher ausdrücklich die von der Bundesregierung in Aussicht gestellte erweiterte Anwendung im medizinischen Bereich.
Die Stadt Frankfurt wird wissenschaftliche Studien zu Cannabis an den Kliniken-Frankfurt-Main-Taunus unterstützen.