11. Internationaler akzept Kongress – Neue Drogen hat das Land!

Neue Drogen hat das Land! Risikokompetenz fördern und neue Harm Reduction-Strategien entwickeln!
Neue Drogen hat das Land! Risikokompetenz fördern und neue Harm Reduction-Strategien entwickeln!

Der 11. Internationaler akzept Kongress findet am 3./4.November 2016 in Berlin statt. Veranstaltungsort ist der GLS Campus Berlin; Kastanienallee 82, 10435 Berlin.

Der Titel des Kongresses lautet „Neue Drogen hat das Land! – Risikokompetenz fördern und neue Harm Reduction-Strategien entwickeln!“

Der Teilnahmebeitrag beträgt 95,00 € earlybird bis 15.09.2016 und 120,00 € danach. Für Kongressteilnehmer, die hauptsächlich das Cannabis Symposium besuchen wollen, stehen Tageskarten für den 3.11. zur Verfügung (65,00 e).

Informationen zur Anmeldung: Siehe Flyer

Während des Kongresses werden der Josh-von-Soer-Preis 2016 und der Lifetime Award 2016 verliehen.

Am 3.11. findet ab 13:45h ein Cannabis-Symposium statt, ausgestaltet vom DHV.

Als Themen sind vorgesehen:

  • Cannabis als Medizin nach der Gesetzesänderung – Informationen für Patienten und Ärzte, Fragen des Anbaus.
  • Cannabis als Genußmittel – Regulierungsmodelle international, Beratung/Behandlung – Risikokompetenz fördern, Cannabispolitik in Deutschland, u.a.m.

Am Abend des 3.11. sind Besuche in Einrichtungen und im Hanfmuseum vorgesehen.

Programm

Weiterlesen

Den „Frankfurter Weg“ weiterentwickeln – Koalitionsvertrag von Grünen, SPD und CDU veröffentlicht

In Frankfurt geht es voran - Grüne mit SPD und CDU!
In Frankfurt geht es voran – Grüne mit SPD und CDU!

Quelle: Koalitionsvertrag CDU + SPD + DIE GRÜNEN 2016-2021

Drogen: Den „Frankfurter Weg“ weiterentwickeln

In Frankfurt haben wir nie die Augen davor verschlossen, dass es Drogenkonsumentinnen und -konsumenten gibt, die es vor gesundheitlichen Schäden zu schützen gilt. Ziel unserer Drogen- und Suchthilfepolitik ist es, durch Prävention, Aufklärung und Beratung den Einstieg in den Drogenmissbrauch zu verhindern, zumindest aber die Folgen zu verringern und Perspektiven zu bieten. Wir sehen Drogenkranke nicht als Problem der Polizei und werden sie nicht allein lassen.

Wir werden daher den bundesweit anerkannten „Frankfurter Weg“ in der Drogenpolitik auch unter Berücksichtigung des Aufkommens neuer synthetischer Drogen fortführen, Aufklärung und Beratung intensivieren. Wir werden darüber hinaus die Ausweitung des Personenkreises für die Heroinvergabe prüfen.

Wir treten für eine integrative Drogenpolitik ein, die suchtkranken Menschen passgenaue Hilfen vorhält, ihnen damit Teilhabechancen eröffnet, ihrer gesellschaftlichen Ausgrenzung entgegenwirkt und damit auch ein besseres soziales Miteinander in der Stadtgesellschaft ermöglicht. Die niederschwelligen Angebote zur Lebenshilfe werden daher verstetigt und ausgebaut.

Um suchtkranken Menschen Perspektiven ohne Drogen zu ermöglichen, werden wir gezielt auch Projekte mit klarer Ausstiegsorientierung fördern.

Drug Checking

Wir werden mit der hessischen Landesregierung und der Landesstelle für Suchtfragen (HLS) Gespräche aufnehmen, um den Modellversuch zum Gesundheitsschutz in der Drogenszene nach Frankfurt zu holen. Zu einem solchen Versuch könnte auch eine Prüfung der verwendeten Drogen auf Verunreinigungen (drug checking) und eine entsprechende ausstiegorientierte Beratung der Konsumentinnen und Konsumenten gehören.

Beteiligung an der Cannabis -Studie

Cannabis kommt als Medikament nicht nur in der palliativen Schmerztherapie Schwerstkranker zur Anwendung. Die Indikationen für eine medikamentöse Therapie mit Cannabis umfassen auch eine Vielzahl von Erkrankungen. Um das Potential von Cannabis vollumfänglich zu verstehen und in der Medizin zu nutzen, bedarf es großer wissenschaftlicher Studien. Wir begrüßen daher ausdrücklich die von der Bundesregierung in Aussicht gestellte erweiterte Anwendung im medizinischen Bereich.

Die Stadt Frankfurt wird wissenschaftliche Studien zu Cannabis an den Kliniken-Frankfurt-Main-Taunus unterstützen.

Ohne Diagnose: ADHS bei Erwachsenen

Mein Mittel gegen ADHS: Cannabis
Mein Mittel gegen ADHS: Cannabis

„ADHS ist eine psychiatrische Entwicklungsstörung, die meist im Kindes- und Jugendalter auftritt. Auch Erwachsene können davon betroffen sein. Viele leben jahrelang damit, ohne davon zu wissen.“

Im ZDF lief am 2.6. in der Sendung „Volle Kanne – Service täglich“ dieser kurze Beitrag zu ADHS im Erwachsenenalter:

Hier einige Informationen zum Thema ADHS bei Erwachsenen, Weiterbestehen von ADHS in der Adolezenz und im Erwachsenenalter und der Frage „Wird ADHS zu oft oder zu wenig diagnostiziert?“

Weiterbestehen von ADHS in der Adolezenz und im Erwachsenenalter

Weiterlesen

Policy Options for Drug Control with Reference to Trade and Consumption in Germany and Europe

Prof. Heino Stöver and me, Maximilian Plenert, wrote the study „Policy Options for Drug Control with Reference to Trade and Consumption in Germany and Europe“ on behalf of the Friedrich Ebert Foundation, a „German political foundation associated with the Social Democratic Party of Germany (SPD)“ in 2013. The foundation merge our text with some similar documents into „From Repression to Regulation: Proposals for Drug Policy Reform“ and published it in German, Englisch and Spain. You can find our study on page 292 – 392 of the Englisch version.

Here is our introduction and the outline:

Introduction

Forty years of the Narcotics Act in Germany, 50 years of the Narcotics Control Convention and over 100 years of attempts at global drug control form the framework for the investigation of the present report on alternative policy options for reform of drug control legislation. Weiterlesen

Leschs Kosmos – Auf Droge: Die Sucht in uns

https://www.youtube.com/watch?v=ZLrk4TCdgZg

„Für jeden Zweck und jede Sehnsucht gibt es die passende legale oder illegale Droge. Harald Lesch geht der Frage nach, woher die Macht der Drogen kommt.

Der Besitz von Cannabis ist strafbar – doch die Inhaltsstoffe der pflanzlichen Droge sollen eine heilende Wirkung haben. Kann das beliebte Kraut sogar Krebs heilen oder führt es in die Abhängigkeit mit schweren Psychosen? Wie entsteht Sucht? […]

Harald Lesch trägt zusammen, was die Wissenschaft von den Wirkungen – und den Nachwirkungen weiß. […]

Was bewirken Drogen, und wie kann man Süchtigen helfen? Nüchtern betrachtet von Professor Harald Lesch.“ Weiterlesen

Verfolgung von Cannabiskonsumenten erreicht neues Rekordniveau

Polizei: Verfolgung von Cannabiskonsumenten anstelle von EInbrechern
Schwerpunkt der Polizei: Verfolgung von Cannabiskonsumenten anstelle von Einbrechern

Gestern stellte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) die polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2015 vor. In den Medien dominiert das Thema Wohnungseinbrüche. So versucht der SPIEGEL zu erklären „Darum explodieren die Einbruchszahlen“: „Es fehlt an Personal für die komplexen und aufwendigen Ermittlungen.“ Bayerns Innenminister Herrmann fordert aufgrund der Zahlen eine „sicherheitspolitische Offensive“ für Deutschland: „Es geht um das Vertrauen in den Rechtsstaat“.

Weitgehend unbeachtet bliebt der erneute Anstieg bei den so genannten „Rauschgiftdelikten“. Diese stiegen im Vergleich zum Vorjahr erneut an. Die polizeiliche Kriminalstatistik  (PKS) verzeichnet ein Anstieg von +2,1% bzw. +5.870 Fälle.

74% des Anstiegs gehen auf mehr Strafanzeigen bei den Konsumumentendelikten zurück bzw. 28% des Anstiegs waren Cannabiskonsumentendelikte.

  • Allgemeine Verstöße gemäß § 29 BtMG  +2,1% +4.336
  • NICHT Allgemeine Verstöße gemäß § 29 BtMG +2,3% +1534
  • Allgemeiner Verstoß mit Cannabis und Zubereitungen +1,2% +1615
  • Unerlaubter Handel und Schmuggel mit/von Cannabis und Zubereitungen +3,9% +1135

Die Zahl der „Allgemeine Verstoß mit Cannabis und Zubereitungen nach § 29“ (sog. konsumbezogene Delikte) ist mit 132.745 so hoch wie noch NIE in der Geschichte der BRD. Auch ihr Anteil an der sog. „Rauschgiftkriminalität“ ist mit 46,97% so hoch wie noch nie. Hier die Zahlen seit 1993, ab diesem Jahr wurde das gesamte Bundesgebiet erfasst, die Zahlen davor sind nur bedingt miteinander vergleichbar.

Verfolgung von Cannabiskonsumenten erreicht neues Rekordniveau
Verfolgung von Cannabiskonsumenten erreicht neues Rekordniveau

Seit 1987 ist der Anteil der konsumenbezogenen Delikte an der „Rauschgiftkriminalität“ kontinuierlich von 62,02 % auf 75,67% gewachsen.

Tabak und TTIP: Freihandelsabkommen und ihre Folgen für die Suchtprävention

Transparenz a la TTIP...
Transparenz a la TTIP…

Mir ist viel Kritik bei TTIP zu abstrakt, platt, populistisch oder basiert nur auf Feinbildern, aber das hier ist ein schön konkretes Beispiel zu den Segnungen des Freihandels im Bereich Alkohol und Tabak.

Die USA kämpfen gegen Haltbarkeitsdaten auf dem Whisky und die EU für ihre Herkunftsbezeichnungen wie Champagner, während sich Philipp Morris die Hände reibt. Philipp Morris und Co. klagt nicht mehr Importproduktdiskrimierung, sondern gegen jede Einschränkung vgl. Uruguay und Australien. Neben den Klagen gibt es Drohbriefe gegen jede Änderung im Bereich Tabak wie Werbeverbote, an Parlamentarier weltweit mit Verweis auf die laufende Prozesse. vgl. TPP „but states can opt out from tobacco-related measures“

Neben dem Freihandel argumentieren sie auch über TRIPS, aber nicht gegen Dritte, die ihre Marke mißbrauchen, sondern gegen jede Beschädigung ihrer Marke u.a. durch Werbeverbote.

Warum ist relevant? Weil die knappe Mehrheit für TIPP im US Senat durch Tabakstaaten-Senatoren gekippt werden könnte.

Hier nun das eigentliche Video und die dazugehörige Pressemitteilung:

„Freihandelsabkommen sind für die Suchtprävention von hoher Bedeutung, weil sie die Rahmenbedingungen für den Handel mit legalen Drogen verändern. Das Beispiel der Tabakindustrie zeigt, wie Unternehmen das internationale Handelsrecht nutzen, um Regierungen unter Druck zu setzen und den Verbraucherschutz zu schwächen. Deshalb wurden Tabakprodukte aus dem transpazifischen Freihandelsabkommen (TPP) weitgehend ausgeschlossen. Dasselbe sollte auch für das transatlantische Freihandelsabkommen (TTIP) gelten. Darüber hinaus ist es aus Sicht der Suchtprävention sinnvoll, der Empfehlung des Deutschen Richterbundes zu folgen, und auf die Einführung einer Paralleljustiz zugunsten ausländischer Investoren zu verzichten. Nur so lässt sich verhindern, dass Alkoholkonzerne dem Beispiel der Tabaklobby folgen und auf Schadensersatz klagen, wenn ihnen ein neues Gesetz nicht gefällt.“ – Weiterlesen in der PDF

Mehr über das das im Video gezeigt geschwärzte Dokument.

Reizdarmsyndrom – Provisorische Leitlinie zum Einsatz von Cannabis als Medizin

Dieser Artikel gibt einen Überblick über das Reizdarmsyndrom (Klassifikation, Verbreitung, gängige Therapieoptionen) sowie über den Einsatz von Cannabis als Medizin (Allgemeine Bewertung, Studienlage, Erfahrungen und Berichte von Ärzten und Patienten sowie Informationen zum Beantragen einer Ausnahmegenehmigung). Der Artikel ist Teil einer provisorischen Leitlinie zum Einsatz von Cannabis als Medizin.

Allgemeines zum Reizdarmsyndrom

Name der Erkrankung: Reizdarmsyndrom (RDS)

Synonyme: Irritables Darmsyndrom (IDS) (englisch irritable bowel syndrome (IBS)), Reizkolon, Colon irritabile, „nervöser Darm“

Art der Erkrankung: Der Begriff Reizdarmsyndrom bezeichnet eine Gruppe funktioneller Darmerkrankungen.

Zuständiger Facharzt: Gastroenterologe

Klassifikation nach ICD-10: K58.

Beschreibung: RDS ist eher ein Sammelbegriff, die Ausprägung der Symptome und damit auch die Therapieansätze sind sehr individuell. Die Leitlinien sprechen von einem plausiblen individuellen Krankheitsmodell als Grundlage für die Behandlung. Es gibt bei RDS keine Standardtherapie. Die Therapieversuche orientieren sich an den (Haupt-)beschwerden. Diese können sein Durchfall, Verstopfung, Schmerzen, Blähungen, Sodbrennen und Magenbeschwerden sowie Krämpfe. Anhang besonderer individueller Ausprägungen bzgl. Durchfall, Verstopfung oder wechselnde Stuhlgewohnheiten unterscheidet man RDS-Untergruppen.

Neben Medikamenten spielen auch allgemeine Maßnahmen wie Ernährung und Stressmanagment (Stichwort individuelle Triggerfaktoren) sowie die psychosomatische Grundversorgung eine wichtige Rolle bei der Behandlung.

„Trotz vielfacher Bemühungen auf allen Ebenen der Schul- und Naturmedizin ist bis heute das Mittel gegen das Reizdarmsyndrom, das allen Patienten hilft, nicht gefunden. Ein Grund mag sein, dass das Krankheitsbild eine so große Vielfalt von Symptomen, Ausprägungsgraden und individuellen Auslösern hat. Vieles konnte noch nicht vollständig erforscht werden.“ – Deutsche Reizdarmsyndromselbsthilfe e.V.

Gängige Therapien:

Alosetron, Amitriptylin, Butylscopolamin, Flohsamenschalen, Iberogast, Laktulose-Saft, Loperamid, Lubiproston-Tabletten, Mebeverin, Paroxetin, PEG-Elektrolyt-Laxantien, Pfefferminzöl, Probiotika, Prucaloprid, Rifaximin, Simeticon

Quelle: „Beispiele von gängigen Therapieschemata bei der pharmakologischen Behandlung des RDS von Erwachsenen“, Leitlinien

  • Sodbrennen und Magenbeschwerden: Säurebinder (Antacida), Antihistaminika mit Einfluß auf die Reizleitung am Magen, Protonenpumpenhemmer wie Pantozol
  • Übelkeit, Brechreiz oder Völlegefühl: Metoclopramid
  • Bauchbeschwerden / krampfhafte Bauchschmerzen: Myrrhe, Anticholinerika wie Buscopan, Muskelrelaxanzien, Pfefferminzölpräparate
  • Völlegefühl und Blähungen: Verdauungsenzyme, Dimeticon und Simethicon, Pfefferminze
  • Verstopfung: Abführmittel, Ballaststoff
  • Durchfall: Loperamid, Opiumtinktur, sehr niedrig dosierte Antidepressiva

Quelle: Deutsche Reizdarmsyndromselbsthilfe e.V.

Begleiterkrankungen: Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Depressionen, Kopfschmerzen, Fibromyalgie Weiterlesen

Kein Artikel zur Frage „Welcher Cannabis-Wirkstoff wirkt bei welchen Diagnosen?“

Eigentlich wollte ich nur eine einfache Übersicht zum Thema „Welcher Cannabis-Wirkstoff wirkt bei welchen Diagnosen?“ für meine provisorische Leitlinie zum Einsatz von Cannabis als Medizin erstellen, aber ich habe mich wieder ein den Details verloren und endete ratlos bei den mir bisher völlig unbekannten „Cannabinoid Rezeptor Antikörpern“. Nun habe ich wieder viel gelesen und gelernt, aber anstelle von Antworten fand ich nur viele Fragen, die ich hier dokumentieren möchte.

Das Wissen bei dieser Fragestellung ist dünn, aber einige allgemeine, hilfreiche Aussagen kann man treffen. Beispielsweise ist bei  Cannabidiol die entkrampfende und entzündungshemmende Wirkung gut bekannt und man kann ihm das Einsatzgebiet Epilepsie klar zuordnen. Die Tücken beim Beantworten einer solchen Frage liegt aber im Konkretisieren. Weiterlesen

Jahrbuch Sucht 2016 & „TTIP und Tabakkontrolle“

3. Mai 2016, Haus der Deutschen Caritas Reinhardtstraße 13 10117 Berlin

Teil 1: Dr. Raphael Gaßmann, Geschäftsführer der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS)

Teil 2: Zahlen, Daten, Fakten – Gabriele Bartsch, Referentin für Grundsatzfragen der DHS Weiterlesen