RBB: Streitfall Drogenpolitik – mit Maximilian Plenert

Morgen einschalten! RBB Kulturradio Sa 12.07.2014 17:04 – 18:00 Uhr

ZEITPUNKTE – DEBATTE – Streitfall Drogenpolitik

Wo beginnt die Sucht und wie wirksam sind Präventionsprogramme?

In der vergangenen Woche wurde sowohl der 1. Alternative Drogenbericht vorgelegt als auch die Berliner Studie „Jugend-Drogen-Hintergründe“ der Fachstelle für Suchtprävention. In dieser Woche nun folgte der Drogenbericht der Bundesregierung.
Die Zeitpunkte-Debatte wird sich vor allem den Jugendlichen und jungen Erwachsenen widmen – also Schülerinnen und Schülern und jenen, die am Übergang zu Ausbildung und Beruf stehen, sich neu orientieren bzw. wichtige Lebensentscheidungen treffen müssen.
Wo liegen die speziellen Suchtrisiken dieser Altersgruppe? Unter welchen Bedingungen kippt ein „Ausprobieren“ zur Sucht? Was ist „Risikokompetenz“ und wie bilden junge Menschen diese aus?

Im Studio diskutieren:

  • Maximilian Plenert – Deutscher Hanfverband, Mitautor des 1. Alternativen Drogenberichts
  • Kerstin Jüngling – Geschäftsführerin d. Berliner Fachstelle f. Suchtprävention
  • Elke Rasche – Psychologin bei FrauSuchtZukunft e.V., Leiterin des Frauenladens

Moderation: Regine Bruckmann

weitere Informationen:
www.akzept.org
www.berlin-suchtpraevention.de
www.frausuchtzukunft.de

EuGH zu Legal Highs: Verbot über das Arzneimittelgesetz von Cannabis-Ersatz teilweise rechtswidrig

Nach einem aktuellen Urteil des Europäischen Gerichtshofes ist das Verbot von so genannten „Legal Highs“, also neue psychoaktive Substanzen (NPS), die nicht dem BtMG fallen, über das Arzneimittelgesetz teilweise rechtswidrig. Insbesondere in Deutschland wurde und wird das AMG gerne bei unregulierten Substanzen, seien es Pflanzendrogen oder synthetische Stoffe, genutzt um Händler und in der Praxis auch Konsumenten zu kriminalisieren. Eine Verfolgung von Konsumenten ist im AMG eigentlich nicht vorgesehen, aber es gab u.a. Hausdurchsuchungen bei Kunden von Großhändlern. Auch wenn die bestellten und gefundenen Mengen nicht für eine Anzeige wegen eines Verstoßes gegen das AMG ausreichten, wurde fleißig Beifang betrieben und die Menschen dafür angezeigt. Mehr zum Urteil gibt es in diversen Zeitungsartikeln: Hanfverband, ZEIT, Deutsche Apotheker Zeitung, Pharmazeutische Zeitung und Legal Tribune Online.

Tibo Harrach, Pharmazeut, Sachverständiger in Prozessen zur Abgrenzung von Drogen & Arzneimittel und Sprecher der LAG Drogenpolitik der Grünen Berlin kommentierte das Urteil wie folgt:

Ein drogenpolitisch historischer Tag!

Die gesamte Legal High „Rechtsprechung“ in der Bundesrepublik bricht zusammen.
Bleibt zu hoffen, dass die vielen unschuldig Verurteilten jetzt entsprechend rehabilitiert werden. Weiterlesen

Video: Bewusstseinsbeweger #4 – „Harm Reduction bei Cannabis“

Was ist Harm Reduction? Welche Möglichkeiten gibt es bei Cannabis Schäden und Abhängigkeit zu vermeiden? Mit einem Vaporizer kann man sowohl Tabak und Nikotin als auch die Konsumform „Rauchen“ beim Konsum von Cannabis und anderen Kräutern vermeiden.

Mit freundlicher Unterstützung von verdampftnochmal.de Spezialisten für Vaporizer und Verdampfer

Weiterlesen

Zum Weiterlesen: Tilmann Holzer: Die Geburt der Drogenpolitik aus dem Geist der Rassenhygiene

Anlässlich meines Vortrages beim Hayek-Kreis der FNF-Stipendiaten in Leipzig möchte einige wichtige Bücher, Einzeltexte, Nachrichtenquellen etc. hier vorstellen und in der Kategorien „Quellen“ sammeln. Den Beginn macht das zweite Werk von Tilmann Holzer. Er ist arbeitete einige Jahre im Büro der Drogenbeauftragten und inzwischen bei Dr. Harald Terpe, er ist zusammen mit Georg Wurth einer meiner längsten Weggefährten im Bereich Drogenpolitik.

In seinem zweiten Buch „Die Geburt der Drogenpolitik aus dem Geist der Rassenhygiene: deutsche Drogenpolitik von 1933 bis 1972“ beschreibt er die Geschichte der Drogenpolitik in Deutschland. Ihren Ursprung hatte sie u.a. im Opiumgesetz 1930, beschlossen aufgrund des Friedensvertrags von Versailles § 285 (Siehe auch: Im Anfang war das Gesetz zur Ausführung des Internationalen Opiumabkommens vom 23. Januar 1912). Die Zeit davor bis zur die Geburt der Idee Drogenpolitik und die dazugehörige Ideengeschichte behandelt Holzer in seinem ersten Buch „Globalisierte Drogenpolitik – Die protestantische Ethik und die Geschichte des Drogenverbots“ . Die Drogenpolitik beschränkte sich in der Weimarer Republik auf Wirtschaftspolitik im Sinne der Pharmazeutischen Industrie, Alkoholpolitik durch gemäßigte und radikal also abstinente Organisationen wie den bis heute existierenden Guttemplern, Blaues Kreuz und Kreuzbund – und sowie dem überschaubaren Einsatz in Medizin und Forschung. Weiterlesen

Im Anfang war das Gesetz zur Ausführung des Internationalen Opiumabkommens vom 23. Januar 1912

Das erste allgemeine Drogengesetz in Deutschland war das „Gesetz zur Ausführung des Internationalen Opiumabkommens vom 23. Januar 1912“. Davor hatte es bisher nur Regelungen zu Apotheken sowie für einige Substanzen in Verordnungen (Siehe: Der Weg zum Opiumgesetz). Das Gesetz vom 30. Dezember 1920 wurde im Reichsgesetzblatt (RGBl.) 1921 S. 2 veröffentlicht. Es stellt eine förmliche Umsetzung des Art. 295 des Versailler Vertrages dar. Es ist der noch regelungsarme Vorgänger des Opiumgesetzes (OpiumG, Lang: „Gesetz über den Verkehr mit Betäubungsmitteln“), welches 10. Dezember 1929 beschlossen wurde und am 1.1.1930 in Kraft trat.

Aus dem Opiumgesetz wurde dann 1971/1972 durch Umbenennung – parallel zu einer umfangreichen Überarbeitung – das Betäubungsmittelgesetz. Eine Neufassung des Betäubungsmittelgesetzes 1981/1982 löste das alte Opiumgesetz endgültig ab. Damit könnte man die Geburt der Drogenpolitik Deutschlands für den 28. Juni 1919 im Spiegelsaal von Versailles verorten. Art. 295 des Versailler Vertrages lautet wie folgt:

alex-show Weiterlesen

Vortrag: „Strafverfolgung aus Sicht der Polizei“ – Teil 2: Ausmaß der drogenbezogenen Kriminalität und Strafverfolgung gegen Drogenkonsumenten sowie Bestandsaufnahme des „War on Drugs“

Referent: Hubert Wimber, Polizeipräsident Münster und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Polizeipräsidenten

Inhalt:

  • Beschaffungskriminalität
  • Organisierten Kriminalitäl
  • Aufwand der Polizei
  • Sicherstellungen
  • erstauffälligen Konsumenten harter Drogen
  • Entwicklung der Fallzahlen Rauschgiftkriminalität

Anlass:
Fachtagung „Gesetz und Drogen“ Weiterlesen

Vortrag: „Strafverfolgung aus Sicht der Polizei“ – Teil 1: Vorstellung & Aufgabenwahrnehmung

Referent: Hubert Wimber, Polizeipräsident Münster und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Polizeipräsidenten

Anlass:
Fachtagung „Gesetz und Drogen“ Weiterlesen

Alternativer Drogen- und Suchtbericht fordert neue Strategie in der Drogenpolitik

berichtPressemitteilung vom 02.07.2014

Nicht-Regierungsorganisationen und Wissenschaftler haben heute in Berlin den ersten Alternativen Drogen- und Suchtbericht vorgestellt – eine knappe Woche vor Erscheinen des Drogen- und Suchtberichtes der Bundesregierung am kommenden Montag. Der Alternative Drogen-  und Suchtbericht umfasst ein breites Themenspektrum von Alkohol- und Tabakprävention für Jugendliche und den Medikamentengebrauch Erwachsener über Ansätze zum Umgang mit dem Konsum von Cannabis und Crystal Meth bis hin zu niedrigschwelligen Hilfsangeboten für Heroinkonsumenten.

Wissen in erfolgreiche Drogenpolitik übersetzen

Zahlreiche renommierte Experten beschreiben darin Strategien und Maßnahmen, die bisher noch nicht ausreichend Eingang in die Maßnahmen von Bund, Ländern und Kommunen gefunden haben. Der Alternative Drogen- und Suchtbericht soll dazu beitragen, das vorhandene Wissen über Prävention und Drogenhilfe in eine dauerhaft erfolgreiche Drogenpolitik zu übersetzen. Weiterlesen

Bitte mitmachen – Umfrage zu „außergewöhnliche Bewusstseinszustände unter dem Einfluss von Psychedelika“

Ich gebe diese Bitte einfach mal weiter: „Wir brauchen noch dringend Teilnehmer bei unserer Umfrage. Wär toll wenn möglichst viele von euch teilnehmen könnten!!! Das Thema der Studie sind außergewöhnliche Bewusstseinszustände unter dem Einfluss von Psychedelika.“
-> https://www.soscisurvey.de/psychedelic_survey/

Liebe StudienteilnehmerInnen!
Weiterlesen

Vortrag: “Gesetz und Drogen – Eine Bestandsaufnahme” – Teil 2: Drogenpolitikprobleme und die Folgen der Prohibition

Referent: Prof. Dr. Heino Stöver, Institut für Suchtforschung, Fachhochschule Frankfurt am Main

Inhalt von Teil 2:

  • Drogenprobleme oder Drogenpolitikprobleme?
  • Repression und Hilfe existieren nicht friedlich nebeneinander
  • Gesundheitliche Auswirkungen
  • Kosten der Prohibition

Weiterlesen