Drogenpolitik ist – innerhalb des Rahmens der internationalen Verträge – noch immer sehr stark national organisiert. Das lenkt den Fokus von Drogenpolitikern stark auf die eigene Nation und einige wenige wichtige Länder wie den Niederlanden, Spanien, den USA oder Uruguay. Die beispiellose Entkriminalisierung in Portugal blieb lange Zeit unter dem Radarschirm, auch weil vor 2013 praktisch keine deutschen Artikel darüber existierten. Erst nach dem zehnjährigen Jubiläum 2011 stieg das Interesse an dem portugiesischen Experiment – siehe auch: Entkriminalisiertes Portugal, hanfverband.de vom 6.7.2011. Ursachen für diese Fokussierung sind Sprachbarrieren, der Mangel an internationaler Vernetzung und dem Fehlen seriöser und kompetenter Quellen. Zeitungen und die Blogs von Aktivisten sind hier leider nur bedingt geeignet und die Artikel sind in der Regel nur in der Landessprache. Ein Beispiel für Schwierigkeit bei Texten aus anderen Ländern ist die inflationäre Nutzung des Begriffs Cannabis Social Club. In einem Text aus/über Spanien ist davon auszugehen dass damit ein realer Club mit Anbau und Vertrieb von Cannabis gemeint ist, während die CSC-Initiativen in Deutschland noch zu 100% „grasfrei“ sind. Bei Übersetzungen durch Dritte gehen nochmal Informationen verloren. Dies rührt auch vom dem schlechten Organisationsgrad der Legalisierungsbewegung in vielen Ländern Europas, sei es über Medien wie dem Hanfjournal in Deutschland oder professionelle Lobbyorganisationen wie dem Deutschen Hanf Verband. Die europäische Vernetzung über Pro-Legalisierung-Parteien funktioniert ebenfalls kaum. Nützliche Quellen sind die Dachverbände ENCOD und IDPC sowie das mehrsprachige Nachrichtenblog von Sensi Seeds.
Dieses Problem zeigt sich aktuell an der Initiative „Della Vedovas“ im italienischen Parlament. Weiterlesen