Transform: Regulated drug markets in practice – Cannabis

Aus „After the War on Drugs: Blueprint for Regulation„, Transform Drug Policy Foundation, Lizenz: Creative Commons ‘Attribution Non-Commercial Share Alike’

5     Regulated drug markets in practice

5.3    Cannabis

(See also: 3.1.1 Legal cannabis production, page 35, and Appendix 2, page 206).
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Vision: Eine Legalisierung nach unseren Vorstellungen

Inhalt: Eine Antwort auf die Frage „Was meinen wir mit Legalisierung?“ mit dem Ziel einen konkreten Vorschlag als Diskussionsgrundlage zu entwickeln.

Einleitung: In grünen und linken Wahlprogrammen (hier das Grüne zur Bundestagswahl 2005) findet sich die Forderung: „Bei weichen Drogen wie Cannabis wollen wir unter Berücksichtigung des Jugendschutzes eine legale Abgabeform – wie in den Niederlanden – ermöglichen.“ Was meinen wir damit? Weiterlesen

ESPAD 2007: Der Drogenkonsum niederländischer Jugendlicher im Vergleich

Nach dem Vergleich der Niederlande mit den ESPAD Durchschnittswerten beim Cannabiskonsum, hier noch der Vergleich zwischen den Niederlanden mit Deutschland und dem Durchschnitt bzgl. allen Drogen. Ich habe mich auf die Werte beschränkt, die ESPAD über den Keyresult Generator und mit den Niederlande Key results 2007 direkt anbietet.

In Deutschland gibt es sowohl mehr Schüler, die jemals, in den letzten 12 Monate und in den letzten 30 Tagen getrunken oder geraucht haben als in den Niederlanden. Auch bei der Zahl derer, die in den letzten 12 Monaten betrunken waren oder Alkohol mit Pillen zusammen konsumiert haben liegt der Anteil der Schüler aus Deutschland über dem ihrer niederländischen Pendants. Die niederländischen Schüler konsumieren mehr andere Drogen (außer Schnüffelstoffe) wie Cannabis oder nicht näher definierte „tranquillisers and sedatives without a doctor’s prescription“, darunter können Benzodiazepine, pflanzliche Mittel wie Kratom, Hopfen, Baldrian, Johanniskraut, Kava Kava sowie Opiate und Opioide fallen. Angesichts der herausragenden Gefährlichkeit von Alkohol und Tabak sowie Schnüffelstoffen im Vergleich zu den meisten anderen Drogen kann man sagen dass Jugendliche in den Niederlanden im Vergleich weniger gefährliche Substanzen konsumieren.

Im Vergleich mit dem ESPAD Durchschnitt wurde in den Niederlanden zwar mehr Alkohol bei der letzten Gelegenheit getrunken, aber die Zahl derer die in den letzten 12 Monaten betrunken waren ist eher gering. Mit Pillen zusammen wird ebenso weniger getrunken, zudem sind Schnüffelstoffe bei niederländischen Schülern out. Dafür ist der Cannabis klar überdurchschnittlich.

Fachtagung Jugend – Gender – Alkohol in Frankfurt am Main

„Bedeutung und Funktionen des Alkoholkonsums im Jugend- und jungen Erwachsenenalter. Implikationen für die Präventionspraxis“ am 13.06.2012 an der FH Frankfurt mit

  • Prof. Dr. Heino Stöver (Institut für Suchtforschung, Frankfurt am Main),
  • Dr.-Ing. Detlev Buchholz (Präsident der Fachhochschule Frankfurt am Main),
  • Prof. Dr. Jörg Wolstein (Universität Bamberg),
  • Sonja Wahl (Universitätsklinikum Freiburg, Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie),
  • John Litau (Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main),
  • Susann Hößelbarth (Institut für Suchtforschung, Frankfurt am Main),
  • Prof. Dr. Irmgard Vogt (Institut für Suchtforschung, Frankfurt am Main),
  • Dr. Wolfgang Settertobulte (Gesellschaft für angewandte Sozialforschung, Gütersloh),
  • Christine Seip (Institut für Suchtforschung, Frankfurt am Main),
  • Jürgen Schlieckau (Dietrich Bonhöffer Klinik, Ahlhorn)

Das Tagungsprogramm gibt es hier als pdf und hier die Webseite des Instituts für Suchtforschung Frankfurt (ISFF).

Niederländische Jugendliche im Vergleich zum europäischen Durchschnitt im ESPAD Report 2007

Abstract: Prof. Thomasius behauptet die niederländischen Jugendliche würden „im europäischen Vergleich überdurchschnittlich viel Cannabis konsumieren und früher in den Cannabiskonsum einsteigen als der europäische Durchschnitt.“. Er beruft sich hierbei auf die ESPAD Erhebung 2007. Auch unter Berücksichtigung der Schwächen des ESPAD Report komme ich zu dem gleichen Ergebnis wie Thomasius. Das Einstiegsalter gemessen über den Anteil derer die mit 14 Jahren oder jünger zum ersten Mal Cannabis konsumierten liegt gering über dem Durchschnitt und die Konsum-Prävalenzen liegen deutlich darüber. Vergleicht man die Werte der Niederlanden mit dem gewichteten Mittelwert der Nachbarstaaten schrumpft der Abstand der Prävalenzen zu diesem Durchschnitt und beim Einstiegsalter liegen die niederländischen Jugendliche dann über dem Durchschnitt. Weiterlesen

Prävalenz des Cannabiskonsums in der Allgemeinbevölkerung in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und im europäischen Durchschnitt

In fast alle Bereichen liegen die Niederlande unter dem europäischen Durchschnitt und den Zahlen von Deutschland, für die Altersgruppe 15-24 Jahre in allen Bereichen.

Das ist alleine noch kein Beweis für die „Irrlelevanz der Drogenpolitik“, ein deutlich aussagekräftigeren, europaweiten Vergleich hat Prof. Karl-Heiz Reuband, Spezialist für empirische Sozialforschung erstellt, sein Ergebnis: „Ein Zusammenhang zwischen Drogenpolitik, gemessen an den rechtlichen Rahmenbedingungen sowie der Praxis der Strafverfolgung und Verbreitung des Cannabisgebrauchs, lässt sich nicht feststellen.“ aus „Cannabis – Neue Beiträge zu einer alten Diskussion“, Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen, Raphael Gaßmann

Prävalenz des Cannabiskonsums in der Allgemeinbevölkerung
Zeitlicher Rahmen des Konsums
Lebenszeit Letzte zwölf Monate Letzte 30 Tage
Altersgruppe 15-64 Jahre
Deutschland 25,6 % 4,8 % 2,4 %
Niederlande 22,6 % 5,4 % 3,3 %
Frankreich 30,6 % 8,6 % 4,8 %
Europäischer Durchschnitt 23,2 % 6,7 % 3,6 %
Altersgruppe 15-34 Jahre
Deutschland 38,5 % 11,1 % 5,4 %
Niederlande 32,3 % 9,5 % 5,6 %
Frankreich 43,6 % 16,7 % 9,8 %
Europäischer Durchschnitt 32,0 % 12,1 % 6,6 %
Altersgruppe 15-24 Jahre
Deutschland 34,6 % 15,1 % 7,0 %
Niederlande 28,3 % 11,4 % 5,3 %
Frankreich 42,0 % 21,7 % 12,7 %
Europäischer Durchschnitt 30 % 15,2 % 8,0 %

Quelle: 2011 Annual report on the state of the drugs problem in Europe, EMCDDA, Lisbon, November 2011 und Statistical bulletin 2011, EMCDDA, General population surveys (GPS), Table GPS-1 part (ii-iv), Table GPS-2 part (i-iii) und Table GPS-3 part (i-iii)

Schwierigkeiten bei der Anaylse der Zahl der Drogentoten in Portugal

Nach dem Studium der Berichte 2008 NATIONAL REPORT (2007 data) TO THE EMCDDA by the Reitox National Focal Point “PORTUGAL” – New Development, Trends and in-depth information on selected issues + 2010, 2006 und 2000 sowie der statistischen Datenbank der europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht komme ich zur Erkenntnis dass die Datenlage bezüglich „Drogentoten“ zu dünn (+ Wechsel der Methodik bzw. Anpassung an den EU Standard) ist um die Zahlen vor und nach dem Drogenpolitikwechsel zu ergleichen.

Mit aktuell 5,1 Drogentote pro Million Einwohner liegt Portugal im europäischen Vergleich unter dem Wert von Deutschland (16,2), dem Nachbarstaat Spanien (11,8) und dem EU Durchschnitt (14,9).

Der Erfolg von Entkriminalisierung und Harm Reduction in Portugal

Erste Erkenntnis aus der Analyse der HIV Daten aus Portugal: in den Hochzeiten 1998 waren über 60% aller Neuinfektion auf intravenösen Drogenkonsum zurückzuführen, heute sind es nur noch 25%. In absoluten Zahlen von fast 600 auf 88 (2010). Insgesamt ist bei 45% aller HIV Infizierten der Drogenkonsum (bzw. die Bedingungen unter denen er stattfand) die Ursache, hätte man von Anfang an soviel Harm Reduction (Spritzentauschprogramme, Spritzentauschprogramme, Spritzentauschprogramme, Methadon, Safer Use Informationen) betrieben, hätte man mehr als 3300 Infektionen verhindern können. Die jährlichen Behandlungskosten für diese liegen (Ansatz: HIV, kein AIDS Ausbruch, Zahlen aus England) bei ca. 60 Millionen Euro. Die Bedeutung von Drogenkonsum bei HIV ist weiter fallend, also könnten die Zahlen in den kommenden Jahren noch deutlicher werden.

Quellen: A situação da infecção VIH e Sida em Portugal a 31 de Dezembro de 2010 & Documento SIDA 131/CVEDT – A SITUAÇÃO EM PORTUGAL 31 de Dezembro 2003 vom Centro de Vigilância Epidemiológica das Doenças Transmissíveis – Instituto Nacional de Saúde Dr. Ricardo Jorge, beides zu finden auf der Seite der Direção-Geral da Saúde

Behandlungen und Abhängigkeitsdiagnosen wegen Cannabis in der öffentlichen Debatte und der deutschen Suchthilfestatistik

Im Kontext der Cannabis Anhörung im Bundestag, aber auch anderen drogenpolitischen Debatten wird mit einer Vielzahl an Zahlen um sich geworden. So wird jede Änderung und sei es nur statisches Rauschen bei den Konsumentenzahlen – im Falle einer Steigerung – skandalisiert und als Argument gegen eine Liberalisierung angeführt bzw. – wenn die Zahl sinkt – totgeschwiegen oder als angeblicher Erfolg der eigenen Politik gefeiert. Gerade Zahlen von Cannabiskonsumenten in Behandlung und mit einer Abhängigkeit sind mit Vorsicht zu genießen. Erst ein genauer Blick in die Deutsche Suchthilfestatistik (DSHS) ermöglicht es seriös mit den Zahlen umzugehen, eine Übersicht hierzu bietet Simon in „Cannabis – Neue Beiträge zu einer alten Diskussion“. Weiterlesen

Die Legalisierung a la Krumdiek in 19 Schritten

Dr. Nicole KrumdiekDr. Nicole Krumdiek, Mitglied im Schildower Kreis und Sachverständige bei der Cannabisanhörung (Video und Stellungnahme) hat in ihre Buch „Die national- und internationalrechtliche Grundlage der Cannabisprohibition in Deutschland“ (Inhaltsverzeichnis), Abschnitt 7: Zusammenfassung, Endergebnis und Empfehlung an den Gesetzgeber, C. Empfehlung an den Gesetzgeber in 19 Schritten beschrieben wie das ihrer Meinung verfassungswidrige nationale Cannabisrecht (viele ihrer Aussagen würden auch auf die meisten anderen Drogen zutreffen) reformiert werden müsste. Diese möchte ich hier vorstellen und kommentieren. Weiterlesen