Cannabis-Medikamente im Überblick

Cannabis-Medikamente im Überblick
Cannabis-Medikamente im Überblick

Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte und darum habe ich spontan eine Graphik mit einem Überblick über alle heute verfügbaren Cannabis-Medikamente erstellt,

Die Visualisierung soll zeigen dass Cannabisblüten ein Kontinuum an THC zu CBD Verhältnissen bereitstellen, wobei reines THC bzw. CBD zwei Extreme oder Pole darstellen. Sativex liegt als 1 zu 1 Mischung in der Mitte. Das synthetische Nabilon steht außerhalb dieser Ordnung, aber in der Nähe von THC dem es ähnelt.

Nur Blüten haben die zusätzliche Dimension „weitere Cannabinoide und Terpene“. Hier gibt es die drei typischen Ausprägungen Sativa, Indica und „Nutzhanf“. Es gibt noch mehr Dimensionen / Unterschiede gibt als diese drei Typen als „Vektoren“ darstellen können.

1004 Ausnahmegenehmigungen insgesamt, davon 452 im Jahr 2016 genehmigt

Frank Tempel von der LINKEN hat Ende 2016 eine schriftliche Frage an Bundesregierung gestellt. Darin fragt er die Entwicklung bei der Zahl der Genehmigungen zum Erwerb und Anbau von Cannabis sowie zu die Bearbeitungszeiten ab. Der aktuelle Stand der Ausnahmegenehmigungen belief sich zum Zeitpunkt der Antwort auf 1004. Davon wurden 452 im Zeitraum Januar 2016 bis 16.12.2016 neu erteilt.

Die Zahl der neu in 2016 genehmigten Anträge liegt damit in etwa auf dem Niveau der insgesamt gültigen Genehmigungen, Stand 1.7.2015 Zahl. Das bedeutet dass alleine im Jahr 2016 soviele Patienten neu dazu kamen wie es Mitte 2015 insgesamt Patienten mit Genehmigung gab!

Siehe auch:

Hier die Drucksache 18 / 10773 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode mit den „Schriftliche Fragen mit den in der Woche vom 19. Dezember 2016 eingegangenen Antworten der Bundesregierung.“ Die Hervorhebungen stammen von mir.

40. Abgeordneter Frank Tempel (DIE LINKE.)

Wie viele Ausnahmegenehmigungen für Patientinnen und Patienten nach § 3 Absatz 2 des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG) zur medizinischen Verwendung von Cannabis wurden seit der Antwort der Bundesregierung auf meine Schriftliche Frage 88 auf Bundestagsdrucksache 18/6997 bis heute beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte stattgegeben beziehungsweise abgelehnt (bitte auflisten nach Anwendungen im Rahmen von Eigenanbau, importierten Medizinal-Hanfblüten und sonstigen Anwendungen sowie der durchschnittlichen Bearbeitungszeit), und wie hoch liegt die aktuelle Gesamtzahl an Patientinnen und Patienten mit einer Ausnahmegenehmigung nach § 3 Absatz 2 BtMG?

Antwort der Parlamentarischen Staatssekretärin Ingrid Fischbach vom 22. Dezember 2016

Von Januar 2016 bis 16. Dezember 2016 hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in 452 weiteren Fällen eine Ausnahmeerlaubnis nach § 3 Absatz 2 BtMG zum Erwerb von Cannabis aus einer Apotheke zur Anwendung im Rahmen einer medizinisch betreuten und begleiteten Selbsttherapie erteilt.
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Cannabidiol: Einst übersehen, heute im Fokus des medizinischen Interesses

Zur Aussage „Einst übersehen, heute im Fokus des medizinischen Interesses“ habe ich mir die Zahl der Treffer bei pubmed für Cannabidiol im Vergleich zu dronabinol, delta 9 tetrahydrocannabinol, tetrahydrocannabinol angesehen. Man sieht im zeitlichen Verlauf schön die erste Phase der Cannabinoid-Forschung 1970-1980 mit einigen Treffern für CBD und zahlreichen Treffern für THC. Danach ging die Zahl der Veröffentlichungen für beide Cannabinoide runter bis sie ab und seit 2000 wieder am steigen sind. Seitdem verschiebt sich das Verhältnis von Artikeln für beide Cannabinoide.

In der ersten Forschungsphase von 1970 bis 1980 kamen 0,1 bis 0,2 Artikel über CBD auf einen Artikel über THC. Danach sank nicht nur die Zahl der Veröffentlichungen, auch kamen auf einen Artikel über THC nur noch 0,05 CBD-Artikel. Inzwischen hat sich das Verhältnis auf 0,7 x CBD auf 1 x THC verschoben.

Spannende Lektüre: Die ersten Artikel über THC und CBD, teilweise aus der Zeit vor der Isolierung.

Genaue Suchterme:

  • „cannabidiol“[All Fields]
  • „dronabinol“[All Fields] OR „delta 9 tetrahydrocannabinol“[All Fields] OR „tetrahydrocannabinol“[All Fields]
Pubmed hits: cannabidiol vs. tetrahydrocannabinol
Pubmed hits: cannabidiol vs. tetrahydrocannabinol

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Das Cannabinoid Nabilon als Wirkstoff in der Medizin

Nabilon (englisch Nabilone) ist ein vollsynthetisches Cannabinoid. Es ist Analogon und ein Derivat von Dronabinol. Seine Wirkung ähnelt der Wirkung von Dronabinol, hat aber besser vorhersagbare Nebenwirkungen und verursacht keine oder nur minimale Euphorie (Quelle).

Der Name Nabilon bezeichnet ein Racemat aus den beiden Steroisomeren (6aR,10aR) und der (6aS,10aS). Die beiden anderen Steroisomere der Verbindung sind bedeutungslos (Quelle).

Nabilon fällt in Deutschland unter die Anlage III des Betäubungsmittelgesetz und ist damit verschreibungsfähig. Seit 2015 ist es wieder für CINV in Deutschland zugelassen, die Martkeinführung steht noch aus.

Nablion wurde in den USA 1985 für Übelkeit und Erbrechen unter Chemotherapie (chemotherapy-induced nausea and vomiting, CINV) zugelassen. Der Einsatz ist nur beim vorigen Versagen der üblichen Antiemetikum vorgesehen.

Zudem wurde es für Appetit- und Gewichtsverlust bei AIDS zugelassen. In Mexiko hat es zudem eine Zulassung für die Behandlung von Schmerzen, in anderen Ländern wird es off label hierfür eingesetzt.

1975 wurde der Wirkstoff von Eli Lilly patentiert. 1989, vier Jahre nach der ersten Zulassung durch die FDA wurde die Arznei aus wirtschaftlichen Gründen wieder vom Markt genommen. Die Firma Valeant Pharmaceuticals erwarb 2004 die Rechte an dem Wirkstoff und erhielt 2006 nach einem erfolglosen Versuch im Vorjahr wieder eine Zulassung für das Medikament von der FDA.

Es wird unter den Namen Cesamet (USA, GB, Mexiko) und Canemes (AT, Europa) vermarktet. Die Zulassung gilt CINV gilt ebenfalls Österreich (2013), Serbien (2016) und Spanien. In Belgien darf es für Glaukom, Spastiken bei MS, Wasting bei AIDS und chronischen Schmerzen eingesetzt werden. Studien zeigten zudem eine Wirksamkeit bei Fibromyalgie.

Nabilon wird oral eingenommen. Der Wirkstoff wird über die Leber abgebaut und hat eine Halbwertszeit von 2 Stunden. Bei Tierversuchen stellte sich heraus dass Hunde stärker auf Nabilon reagieren. Es gab Todesfälle unter den Hunden bei einer Dosierung die Affen über ein Jahr vertrugen. Weiterlesen

Nabilon (Canemes®) ist als Medikament wieder in Deutschland zugelassen

Für mich waren die beiden Cannabismedikamente Cesamet (Nabilon) und Marinol (Wirkstoff Dronabinol) bisher praktisch bedeutungslos. Beide waren in Deutschland nicht zugelassen und damit nicht erstattungsfähig. Die Möglichkeit einer Verschreibung und eines Importes war eine Randnotiz der Vollständigkeit halber. Marinol stammt aus den USA und ist schlicht teurer als Dronabinol von Firmen wie Bionorica oder THC-Pharm. An dem synthetischen Nabilon fand ich spannend dass es aufgrund seiner chemischen Ähnlichkeit quasi als THC-Äquivalent beschrieben wurde. Genauere Informationen dazu waren mir nicht bekannt. Seine Bedeutung erklärte ich mir durch die prohibitionsbedingten Präferenz für möglich unnatürliche Cannabiszubereitungen.

kann es unter den Voraussetzungen des § 13 Abs. 1 BtMG durch einen Arzt verschrieben und im Wege des Einzelimports nach § 73 Abs. 3 AMG zu therapeutischen Zwecken nach Deutschland eingeführt werden. Dasselbe gilt für das Fertigarzneimittel „Nabilon“, das unter anderem in Großbritannien für die Anwendungsgebiete Anorexie und Kachexie bei AIDS Patienten sowie als Antiemetikum bei Übelkeit und Erbrechen unter Zystostatika oder Bestrahlungstherapie im Rahmen der Krebstherapie seit 2009 zugelassen ist.Wissenschaftliche Dienste Ausarbeitung WD 9 – 3000 – 004/16

Inzwischen weiß ich dass Arzneimittel mit Nabilon bis 1991 in Deutschland zugelassen waren, aber „der Zulassungsinhaber hat keinen Antrag auf Verlängerung der Zulassung gestellt.“ (BT).

Wie in der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der LINKEN zu lesen ist, wurde Nabilon in Form des Fertigarzneimittel mit dem veränderten Namen Canemes aktuell wieder eine Zulassung erteilt.

In den letzten fünf Jahren wurden beim BfArM zwei Zulassungsanträge für cannabinoid-haltige Fertigarzneimittel gestellt. Für das Fertigarzneimittel Canemes mit dem Wirkstoff Nabilon wurde eine Zulassung für das Indikationsgebiet „Behandlung von chemotherapie-bedingter Emesis und Nausea bei jenen Krebs-Patienten indiziert, die auf andere antiemetische Behandlungen nicht adäquat ansprechen“ erteilt. (BT)

Canemes ist ein Trademark der österreichischen Firma aop Orphan Pharmaceuticals AG. In Österreich ist Canemes bereits auf dem Markt. Die offizielle Markteinführung in Deutschland steht noch aus. Die Zulassung ist datiert auf den 8.9.2015.

Damit ist Sativex nicht mehr das einzige zugelassene – und damit durch die Krankenkassen erstattungsfähige – Fertigarzneimittel in Deutschland.

Auf PharmaNet.Bund finden sich bereits folgende Dokumente:

Mehr zu dem Cannabinoid Nabilon als Wirkstoff in der Medizin

Das Cannabinoid Dronabinol als Wirkstoff in der Medizin

Der wichtigste Wirkstoff der Cannabispflanze wird meist Delta-9-Tetrahydrocannabinol oder kurz THC genannt.

Diese Begriffe sind jedoch auch Sammelbezeichnungen für mehrere unterschiedliche Stoffe.

Die Verbindung Delta-9-Tetrahydrocannabinol besitzt vier Steroisomere, von denen einer das eigentlich gemeinte  (-)-trans Isomer ist.

Dieses Steroisomer hat den INN-Freinamen Dronabinol.

Es wird unter den Markennamen Marinol und Elevat vertrieben.

Es ist das einzige Isomer von Delta-9-Tetrahydrocannabinol, welches in der Natur vorkommt.

Der IUPAC-Name von Delta-9-THC lautet 6,6,9-Trimethyl-3-pentyl-6a,7,8,10a-tetrahydro-6H-benzo[c]chromen-1-ol und der von Dronabinol lautet (6aR,10aR)-6,6,9-Trimethyl-3-pentyl-6a,7,8,10a-tetrahydro-6H-benzo[c]chromen-1-ol

Delta-9-Tetrahydrocannabinol wurde nach einer älteren Systematik Delta-1-Tetrahydrocannabinol genannt.

Der Begriff THC kann neben Dronabinol, Delta-9-Tetrahydrocannabinol auch die Gruppe der Tetrahydrocannabinol- und Cannabinol-artigen Cannabinoide meinen.

In Reinform ist Dronabinol eine harzige Substanz.

Sie ist fettlöslich und praktisch unlöslich in Wasser.

Sie ist je nach Temperatur flüssig bis fest und besitzt einem Siedepunkt von 156 Grad Celsius.

Zur medizinischen Verwendung wird Dronabinol zu einer öligen Lösung verarbeitet.

Dronabinol wurde erst 1964 von Yehiel Gaoni und Raphael Mechoulam in reiner Form isoliert.

Applikationsformen – Provisorische Leitlinie zum Einsatz von Cannabis als Medizin

Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Applikationsformen: Inhalativ mit einem Verdampfer (Vaporizator), Geraucht mit oder ohne Tabak, Peroral, Intravenös, Intranasal, Rektal, Vaginal, Transdermal / Transkutan, Topisch und Buccal / Oromucosal von Cannabis als Medizin. Aktuell sind nur weiterführende Links sowie einige Beispiele enthalten. Der Artikel ist Teil einer provisorischen Leitlinie zum Einsatz von Cannabis als Medizin.

Inhalativ mit einem Verdampfer (Vaporizator)

http://www.hc-sc.gc.ca/dhp-mps/marihuana/med/infoprof-eng.php#chp2212

Geraucht mit oder ohne Tabak

http://www.hc-sc.gc.ca/dhp-mps/marihuana/med/infoprof-eng.php#chp2211
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2689518/#S2title

Peroral

http://www.hc-sc.gc.ca/dhp-mps/marihuana/med/infoprof-eng.php#chp2213
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2689518/#P11

Beispiele: Dronabinol Kapseln, Nahrung, Kapseln mit Retardierung

Intravenös

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2689518/#P23

Intranasal

http://www.medicinalgenomics.com/wp-content/uploads/2011/12/Transdermal_CBD.pdf

Rektal

http://www.hc-sc.gc.ca/dhp-mps/marihuana/med/infoprof-eng.php#chp2215
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2689518/#P19

Vaginal

Transdermal / Transkutan

http://www.medicinalgenomics.com/wp-content/uploads/2011/12/Transdermal_CBD.pdf
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2689518/#P20

Topisch

http://www.hc-sc.gc.ca/dhp-mps/marihuana/med/infoprof-eng.php#chp2216

Buccal / Oromucosal

Beispiel: Sativex

http://www.hc-sc.gc.ca/dhp-mps/marihuana/med/infoprof-eng.php#chp2214
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2689518/#P18

Wissenswertes über Sativex ® der Firma GW Pharmaceuticals

Im Kontext meiner Arbeiten an den Leitlinien zum Einsatz von Cannabis als Medizin habe ich mir für den Anschnitt „Was wir sicher wissen“ (Arbeitstitel) mir den Beipackzettel und die Fachinformation von Sativex angesehen. Sativex ist eines der wenigen zugelassenen Arzneimittel auf der Basis von Cannabis. Der Beipackzettel und die Fachinformation sind damit behördlich anerkannte Dokumente und können als „gesichertes Wissen“ angesehen werden. Damit sind sie als seriöse Informationsquelle für Ärzte und für meine Leitlinien von Interesse. Bei der Lektüre fand ich einige spannende für mich neue Informationen, die ich an dieser Stelle dokumentieren möchte. Weiterlesen

Anwendungsgebiete von Cannabis als Medizin laut der niederländischen Regierung

Schmerzen, Krämpfe, Übelkeit und Tics gehörten zu den am besten bekannten Indikationen für den Einsatz von Cannabis als Medizin.
Schmerzen, Krämpfe, Übelkeit und Tics gehörten zu den am besten bekannten Indikationen für den Einsatz von Cannabis als Medizin.

Das Office of Medicinal Cannabis (OMC) / Bureau voor Medicinale Cannabis (BMC) ist die Cannabisagentur der Niederlande. Das OMC ist Teil der CIBG-Behörde und untersteht dem Ministerium für Gesundheit, Soziales und Sport.

Das OMC bietet auf seiner Website Informationen zu Cannabis als Medizin und die fünf verfügbaren Sorten aus dem Haus Bedrocan. Patienten, Ärzte und Apotheker finden hier Informationen zu Themen wie Vaporizer, Reisen mit Cannabis, Qualitätskontrolle sowie Kostenerstattung durch die Krankenkassen. Für Patienten steht eine Broschüre zur Verfügung.

Einsatzgebiete von Cannabis als Medizin

Die Informationen des OMC zu den Anwendungsgebieten von Cannabis als Medizin habe ich aus dem Englischen frei übersetzt:

Nach dem heutige Kenntnisstand kann medizinisches Cannabis bei folgenden Diagnosen helfen:

  • Schmerzen und Muskelspasmen und -krämpfe bei Multiple Sklerose oder Wirbelsäulenverletzungen
  • Übelkeit, reduzierter Appetit, Gewichtsverlust, Schwächung bei Krebs und AIDS
  • Übelkeit und Erbrechen durch die Medikamente oder Bestrahlung bei Krebs und HIV/AIDS
  • Lang anhaltende neuropathische Schmerzen (beispielsweise mit einem Ursprung im Nervensystem) verursacht durch, beispielsweise Nervenschäden, Phantomschmerzen, atypischer Gesichtsschmerz oder chronische Schmerzen nach einem Ausbruch von Herpes Zoster (Gürtelrose)
  • Tics bei dem Tourette Syndrom

Nur wenige dieser Erkenntnisse stammen von großer klinischer Forschung. Jedoch zeigen die Ergebnisse von kleinen aber vielversprechender Forschung die Wirkung dieses Medikamenten ebenso wie es die Erfahrungen von einzelnen Ärzten und Patienten zeigen. Ein Arzt wird medizinisches Cannabis nur verschreiben, wenn die Standardbehandlung und die zugelassenen Medikamente nicht die erfolgreiche Wirkung bringen oder zuviele Nebenwirkungen auftreten.

Soweit derzeit bekannt, kann Cannabis die genannten Erkrankungen nicht heilen. Es kann aber die verbundenen Symptome lindern und/oder die Nebenwirkungen anderer Medikamente mindern. Es liegt in der Verantwortung der Ärzte zu entscheiden bei welchen Erkrankungen eine Behandlung mit Cannabis sinnvoll ist ebenso wie Entscheidung in welchen konkreten Fällen es für den Patienten das richtige ist. Deswegen ist ihnen keine einschränkende Liste mit Diagnosen vergeben.

Preis für 100 mg THC je nach Produkt

Dronabinol, Sativex, Cannabisblüten und -öl im Preisvergleich
Dronabinol, Sativex, Cannabisblüten und -öl im Preisvergleich

„Medizinisches Cannabis ist im Vergleich zu Cannabis vom sog. „Schwarzmarkt“ und anderen Medikamenten relativ teuer . Der Preis von 15-25 € pro Gramm für Cannabis der Firma Bedrocan in Deutschland ist ein Ergebnis der rechtlichen Rahmenbedingungen. In Zukunft dürfte es als Rezepturarzneimittel zu einer weiteren erheblichen Verteuerung kommen. In Kanada kann die gleiche Firma Patienten allerdings schon für 3,40 € pro Gramm versorgen.“ – Stellungnahme zu den Anträgen zum Thema Cannabis als Medizin im Rahmen der Anhörung des Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages

Ergänzend sollte erwähnt werden dass  die einzelnen Cannabisarzneimitel-Formen ebenfalls sehr unterschiedlich teuer sind.

Dronabinol

Dronabinol in Kapseln mit insgesamt 500 mg THC kosten als Rezepturarzneimittel etwa 440 €. Der Preis setzt sich jeweils zur Hälfte aus der Gebühr für die Herstellung durch den Apotheker und dem Rohstoffpreis zusammen. 100 mg THC kosten damit 88 € bzw. 34 € für den reinen Ausgangsstoff direkt vom Hersteller. Eine typische Rezeptur sind Ölige Dronabinol-Tropfen 25 mg/ml. Weiterlesen