Das ärztliche Handeln von Ärzten und Patienten orientiert sich in der Praxis an medizinischen Leitlinien. Der Einsatz von Cannabis als Medizin bzw. der Nichteinsatz in Deutschland kann durch Mangel von Leitlinien erklärt werden. Ohne solche Feststellungen mit wissenschaftlich fundierten Handlungsempfehlungen wird Cannabis in der Regelversorgung nicht eingesetzt werden. Es bedarf eines überdurchschnittlichen Aufwandes durch Patient oder Arzt eine Behandlung mit Cannabis einzusetzen. Neben dem Wissen mangelt es auch schon zuvor an der Bereitschaft Cannabis als Medizin anzuerkennen. Patienten scheitern oft trotz eindrucksvoller Erfahrungen an ihrem Arzt, der es nicht gewohnt ist sich von seinem Patienten belehren zu lassen.
Eine evidenz- und konsensbasierte Leitlinie zum generellen Einsatz von Cannabis als Medizin wäre der erste Baustein für die Verankerung von Cannabis als Medizin in der Regelversorgung. Die Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin wäre prädestiniert für das Erarbeiten einer solchen. Das zentrale Problem wäre der Mangel an Studien zur Fundierung der Empfehlungen. Diese Wissenslücke ist das Ergebnis der Prohibitionspolitik, die auch Forschung und den Einsatz als Medizin über Jahrzehnte verhindert hat. Diese und weitere Besonderheiten bei Cannabis machen derzeit die Entwicklung einer S3-Leitlinie nach den Regeln der „reinen Lehre“ unmöglich. Angesichts des großen Potenzials von Cannabis als Medizin wäre es jedoch unverantwortbar nicht zumindest zu versuchen alles bestehende Wissen zu sammeln um zumindest schwache Empfehlungen aussprechen zu können.
Aufruf: Unterstützt die Erstellung der Leitlinie „Cannabis als Medizin“!
Siehe auch: Spenden und Verwendung
Inhalt einer provisorischen Leitlinie zum Cannabis als Medizin
Diese Feststellung basieren auf den in den Quellen genannten Dokumenten. Es gilt der übliche Disclaimer.
- Einleitung für Ärzte und andere Vertreter der Heilberufe sowie Grundlagen
- Einleitung für Patienten
- Einleitung für Apotheker
- Was weiß man? Was weiß man nicht? Was ist zumindest plausibel?
- Welche Evidenz gibt es?
- Diagnosen
- Wie oft und bei welchen Diagnosen könnte Cannabis als Medizin helfen? Wieviele austherapierte Patienten gibt es? Wer könnte ohne Austherapiertheit von Cannabis als Medizin profitieren? Was bedeutet „austherapiert„?
- Positionen von Experten, Fachgesellschaften und Patientengruppen
- Multiple Sklerose-Erkrankter darf Cannabis anbauen-ausnahmsweise: Experten-Interview zum Urteil des Bundes-Verwaltungsgerichtes, Prof. Dr. med. Thomas Henze, Mitglied im Ärztlichen Beirat des Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft, Bundesverbandes e.V. und Ärztlicher Direktor im Reha-Zentrum Nittenau; Rehabilitationszentrum für Neurologie
- Cannabis als Medizin: Therapie bei chronischer Glaukom-Augenerkrankung sinnvoll? Cannabis senkt Augeninnendruck beim Glaukom, Prof. Dr. Helmut Höh, Chefarzt der Augenklinik des Dietrich-Bonhoeffer-Klinikums und Dieter Staubitzer, Vorsitzender Bundesverband AUGE e.V.
- Offener Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundesverband AUGE e.V.
- Forschungsgruppen, Klinken, Ärzte
- Fallberichte
- Verfügbare Medikamente
- Forschungspipeline
- Was ist rechtlich möglich?
- Cannabis als Medizin Gesetz 2016
- Mehrfachwirkung statt Multimedikation
- Das Wichtigste zur Diagnose X
- Palliative Therapie
- Übelkeit und Erbrechen
- Kachexie, Wasting-Syndrom, Appetitlosigkeit, insbesondere bei AIDS und Krebs, Anorexia nervosa
- Krebs
- Glaukom
- HIV/AIDS
- Multiple Sklerose und Spastik, ALS
- Krämpfe / Epilepsie, insbesondere bei Kindern
- Psychiatrische Diagnosen
- ADHS
- Depressionen
- Angststörung
- PTBS
- Schlafstörungen
- Schmerzen
- Akute Schmerzen
- Kopfschmerz und Migräne
- Krebsschmerz
- Schwere, chronische und/oder hartnäckiger Schmerzen, insbesondere neuropathische Schmerzen
- chronisch-entzündliche Erkrankungen
- Arthritis und Störungen des Bewegungsapparates
- Spondylitis ankylosans / Morbus Bechterew
- Tourette-Syndrom
- Asthma
- Bluthochdruck
- Gastroenterologische Erkrankungen
- Verschiedene Diagnosen: Rheuma, Chemotherapie-induzierte Übelkeit und Erbrechen, Gastroenterologie, Palliativ, rheumatic diseases, neuropathischer Schmerz
- Dosierung
- Dronabinol oral und inhalation
- Nabiximols („Sativex“)
- Äquivalenzdosisrechner
- Rauchen, Oral, Oromucosal, Vaporisieren
- Nebenwirkungen und Kontraindikationen
- Gebrauchsformen
- Allgemeines zur Therapie mit Cannabis
- Therapie-Monitoring
- Wechselwirkungen
- Placebo-Wirkung bei Cannabis
- Vergleich mit anderen Medikamenten / Vorteile von Cannabis als Medizin
- Das Endocannabinoid-System
- Rezeptoren, Cannabinoide, Störungen
- Cannabis und seine Wirkstoffe, Lagerung
- Beyond THC und CBD
- Klinische Pharmakologie
- Dynamik, Kinetik, Verteilung, Metabolisierung
- Quellen