Ausgaben durch Schäden aufgrund von Streckmitteln

In der heutigen Anhörung des Gesundheisauschuß des deutschen Bundestages zum Thema Drugchecking kam die Frage auf welche zusätzliche Ausgaben durch Streckmittel entstehen. Das es bei der Anhörung keine befriedigende Antwort gab, hier der erste bescheidene Versuch einer Abschätzung – weitere folgen sobald mehr Daten verfügbar sind.

Konkret wurde nach den Kosten der Bleivergiftungswelle durch gestrecktes Marihuana in Leipzig gefragt, einige Hintergründe hierzu sind auf der Seite der Drug Scouts Leipzig zu finden.

Aus der Veröffentlichung „Bleiintoxikationen durch gestrecktes Marihuana in Leipzig“ geht hervor dass 35 Personen in der Uniklinik Leipzig behandelt wurden. Zudem meldete das Gesundheitsamt Leipzig aufgrund von Blutuntersuchungen 163 behandlungsbedürftige Bleiintoxikationen. Behandelt werden diese mit einer Chelatortherapie, welche die Bleiausscheidung beschleunigt. Diese erfolgt vier Wochen am Stück, danach wird pausiert und falls die Blutbleiwerte dann noch immer über den Grenzwerten liegen entsprechend wiederholt. Das Medikament hierfür kostet für 4 Wochen etwa 600$. Alleine die Kosten einen einzige Therapiezyklus bei den Betroffenen für dieses Medikament, die in der Regel von den Krankenkassen übernommen werden, belaufen sich auf: 600$ für 4 Wochen * (35 + 163) * 1 € / 1,5 $ = 118800 $ * 1 € / 1,5 $ = 79200 €. Die gesamten Kosten alleine die Bleivergiftungswelle in Leipzig dürften also leicht in die Hunderttausende Euro gehen.

Um weitere Daten zu erhalten habe ich den Autor der Veröffentlichung Michael Stumvoll von der Universitätsklinikum Leipzig, die Drug Scouts, Frau Lein, Suchtbeauftragte der Stadt Leipzig und Dr. Möller vom Gesundheitsamt Leipzig angeschrieben.