Dreckige Drogen – Einleitung

AlkoholkonsumentInnen können sich in Deutschland sicher sein dass der Alkohol, den sie in einem Laden kaufen sauber & rein (von der Droge Zucker mal abgesehen) ist und genau soviel Wirkstoff enthält wie auf der Flasche angegeben. In anderen Länder ist gepanschter Alkohol verbreiteter als in Deutschland – mit mitunter tödlichen Folgen.

RaucherInnen haben es da ein weniger schwerer, die Zusatzstoffe sind leider nicht auf der Packung mit angegeben, aber zumindest beim Verbraucherschutzministerium abrufbar – wobei inzwischen einige Marken ja auch mit der Zusatzstofffreiheit werben, zumindest bei mir auch erfolgreich. All das gilt zumindest so lange wie die Zigaretten auf dem offiziellen Markt erworben wurden und nicht etwa – wie in Berlin an zahlreichen S Bahnhöfen möglich – aus dem Illegalen stammen, den hier werden auch gefälschte Markenzigaretten verkauft. Bei ihnen ist sowohl die Qualität des Tabaks hinsichtlich Belastungen durch Pflanzenschutzmittel sowie sonstiger Verunreinigungen und Zusätze unklar.

Für KonsumentInnen illegalisierter Drogen ist der Schwarzmarkt meist die einzige Bezugsquelle – sieht man vom eigenen Anbau, Produktion und dem Anzapfen legaler Quellen wie Apotheken ab. Inzwischen sind fast alle Arten von Drogen mit unterschiedlichsten Verunreinigen gefunden worden, diese reichen von relativ harmloser Lactose in Kokain und Coffein in Heroin bis hin zu Blei im Cannabis und Milzbranderregern in Heroin – letzteres war auch weitaus tödlicher als das hauptsächlich in Legenden auftauchende Strychnin.
Ich werde mich in einigen folgenden Artikel mit Zusätzen, Streckmitteln und Verunreinigungen in Drogen sowie Erkennungs- und Schutzsmaßnahmen und dem politischen Projekt Drug Checking beschäftigen.