Mit aktuell 5,1 Drogentote pro Million Einwohner liegt Portugal im europäischen Vergleich unter dem Wert von Deutschland (16,2), dem Nachbarstaat Spanien (11,8) und dem EU Durchschnitt (14,9).
Erste Erkenntnis aus der Analyse der HIV Daten aus Portugal: in den Hochzeiten 1998 waren über 60% aller Neuinfektion auf intravenösen Drogenkonsum zurückzuführen, heute sind es nur noch 25%. In absoluten Zahlen von fast 600 auf 88 (2010). Insgesamt ist bei 45% aller HIV Infizierten der Drogenkonsum (bzw. die Bedingungen unter denen er stattfand) die Ursache, hätte man von Anfang an soviel Harm Reduction (Spritzentauschprogramme, Spritzentauschprogramme, Spritzentauschprogramme, Methadon, Safer Use Informationen) betrieben, hätte man mehr als 3300 Infektionen verhindern können. Die jährlichen Behandlungskosten für diese liegen (Ansatz: HIV, kein AIDS Ausbruch, Zahlen aus England) bei ca. 60 Millionen Euro. Die Bedeutung von Drogenkonsum bei HIV ist weiter fallend, also könnten die Zahlen in den kommenden Jahren noch deutlicher werden.
Quellen: A situação da infecção VIH e Sida em Portugal a 31 de Dezembro de 2010 & Documento SIDA 131/CVEDT – A SITUAÇÃO EM PORTUGAL 31 de Dezembro 2003 vom Centro de Vigilância Epidemiológica das Doenças Transmissíveis – Instituto Nacional de Saúde Dr. Ricardo Jorge, beides zu finden auf der Seite der Direção-Geral da Saúde
Im Kontext der Cannabis Anhörung im Bundestag, aber auch anderen drogenpolitischen Debatten wird mit einer Vielzahl an Zahlen um sich geworden. So wird jede Änderung und sei es nur statisches Rauschen bei den Konsumentenzahlen – im Falle einer Steigerung – skandalisiert und als Argument gegen eine Liberalisierung angeführt bzw. – wenn die Zahl sinkt – totgeschwiegen oder als angeblicher Erfolg der eigenen Politik gefeiert. Gerade Zahlen von Cannabiskonsumenten in Behandlung und mit einer Abhängigkeit sind mit Vorsicht zu genießen. Erst ein genauer Blick in die Deutsche Suchthilfestatistik (DSHS) ermöglicht es seriös mit den Zahlen umzugehen, eine Übersicht hierzu bietet Simon in „Cannabis – Neue Beiträge zu einer alten Diskussion“. Weiterlesen →
Dr. Nicole Krumdiek, Mitglied im Schildower Kreis und Sachverständige bei der Cannabisanhörung (Video und Stellungnahme) hat in ihre Buch „Die national- und internationalrechtliche Grundlage der Cannabisprohibition in Deutschland“ (Inhaltsverzeichnis), Abschnitt 7: Zusammenfassung, Endergebnis und Empfehlung an den Gesetzgeber, C. Empfehlung an den Gesetzgeber in 19 Schritten beschrieben wie das ihrer Meinung verfassungswidrige nationale Cannabisrecht (viele ihrer Aussagen würden auch auf die meisten anderen Drogen zutreffen) reformiert werden müsste. Diese möchte ich hier vorstellen und kommentieren. Weiterlesen →
Jörg Sauskat fragt via twitter: Kleine Umfrage: Welchen Ertrag hat eine Pflanze (in Gramm) durchschnittlich und wie häufig kann man ernten? #Cannabis
Meine Antwort als Laie: Geerntet werden kann 2 bis 4 mal pro Jahr, eine schlechte Ertne wären 20-40 g, ein guter Amateur sollte 100g hinbekommen, das Maximum hängt von der Sorte ab.
Laut Kleiber-Studie: „Gelegenheitskonsumenten schätzen ihre durchschnittliche Konsummenge auf 3,4 Gramm Cannabis pro Monat ein, während Dauerkonsumenten angeben, im Mittel 35 Gramm Haschisch im Monat zu konsumieren. Individual- und Freizeitkonsumenten unterscheiden sich bezüglich Ihrer mittleren Konsummenge von 21,3 und 22 Gramm pro Monat kaum voneinander.“
Mehr als 2 g / Tag ist eher selten. Also braucht man zwischen 2 Ernten a 20g bei einem Konsum von 30 g / Monat macht 9 Pflanzen, Individualkonsumenten mit Anbaukenntnissen könnten mit einer Pflanze auskommen.
Eigentlich wollte ich hier den drogenpolitischen Masterplan „Die nächsten Schritte, die unterschiedlichen Wege und das Ziel“ tippen, aber mit nur einer linken Hand macht das kein Spaß und so komme ich direkt zum Fazit und den vier wichtigsten konkrete Projekte, die es auszuformulieren gilt: Weiterlesen →
Hier ein Artikel von Frank Tempel zur Drogenpolitik in Portugal. Hintergrund ist eine Studie der Open Society Foundation. In dieser wurde die Politik Portugals analysiert, der Deutsche Bundestag hat im Auftrag der LINKEN eine Übersetzung erstellt.
2001 wurde in Portugal durch die Regierung eine neue Drogen- und Suchtpolitik durchgesetzt. Es kam zu einer Abkehr von der Strafverfolgung der Konsumierenden illegalisierte Stoffe sowie zur Bereitstellung einer intensivierten Hilfe für Suchtkranke. Eine Studie der Open Society Foundation mit dem Titel „Drug Policy in Portugal – The Benefits of Decriminalizing Drug Use“ (Englische Originalfassung / deutsche Übersetzung) analysierte die Veränderungen der letzten 10 Jahre in Portugal und kam dabei zu interessanten Ergebnissen. [Weiterlesen auf linksfraktion.de]
Ein Audiomitschnitt und die Präsentation von Daniel Brombacher werden noch nachgereicht.
Am 5. März 2012 fand das grüne Fachgespräch „Internationale Drogenpolitik in der Sackgasse“ im Deutschen Bundestag statt. Internationale und nationale Fachleute, VertreterInnen von politischen Stiftungen und der Zivilgesellschaft diskutierten auf Einladung der grünen Bundestagsfraktion, wie sich die repressive internationale Drogenpolitik auf Menschenrechte und Sicherheit in Produzenten- und Transitstaaten auswirkt, inwiefern diese Verhältnisse durch unsere nationale Drogenpolitik beeinflusst werden und welche Alternativen zur aktuellen Politik denkbar sind. [Weiterlesen auf gruene-bundestag.de]
Ethan Nadelmann electrified the audience with this comprehensive and provocative address at the 2011 International Drug Policy Reform Conference in November in downtown Los Angeles. At the conference, anti-drug war activists from all over the world, and all walks of life, converged to plan and discuss the movement to end the drug war. Former police officers with Law Enforcement Against Prohibition (LEAP), Students for a Sensible Drug Policy (SSDP), and representatives from the NAACP and other organizations joined formerly incarcerated drug offenders, addicts, and individuals as prominent as the Mexican poet Javier Sicilia for three days of collaboration and education.
Let me tell you something. We are all the future of this movement. We are all the future. You know, it is the young, the old, and the in-between. The black, the white, and the in-between. The gay, the straight, and the in-between. The drug users, and the non-drug users, and the in-between.
It really is a remarkable moment right now. Some of us have been fighting this for many years, but every one of us who’s been in this for many years knows the same thing as those of us for whom this is a new thing — which is, we have just begun to fight. We have just begun to fight. Because the fact of the matter is, what we are involved in here, inescapably, is a multi-generational struggle. This is a multi-generational struggle. There is no 18th Amendment of drug prohibition that is simply going to be repealed with a 21st. There is no Berlin Wall of drug prohibition that is going to come tumbling down like that and transform the world. We have to push, and we have to push, and we have to build, and we have to be smart. We have no alternative. …
Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS), der Dachverband von in der Suchtkrankenhilfe bundesweit tätigen Verbänden und gemeinnützigen Vereine, erwähnt die Repression in seinem aktuellen Positionspapier „Dem Cannabiskonsum wirksam begegnen“ in gleich zwei der drei zentralen Forderungen und bezieht eindeutig Stellung: Weiterlesen →