Kongress des Bund Deutscher Kriminalbeamter „Der aussichtslose Kampf gegen Drogen – Ist Legalisierung die Antwort?“

Hier mein Vortrag „Entkriminalisierung & Regulierung – Evidenzbasierte Modelle für einen alternativen Umgang mit Drogen “ beim Bund Deutscher Kriminalbeamter in Vertretung von Prof. Dr. Heino Stöver (FH Frankfurt). Er basiert auf der Studie „Entkriminalisierung und Regulierung – Evidenzbasierte Modelle für einen alternativen Umgang mit Drogenhandel und -konsum“ im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung.

Veranstaltungsbericht

Erfreulich: Der Bund Deutscher Kriminalbeamter diskutiert offen

Am 11. September 2014 fand in Leipzig die Fachtagung Kripo International statt. Unter dem Titel der Veranstaltung „Der aussichtslose Kampf gegen Drogen – Ist Legalisierung die Antwort?“ diskutierte der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) das Thema Drogenpolitik. Entgegen ihrer Kollegen bei der Gewerkschaft der Polizei (GdP) oder der Deutschen Polizei Gewerkschaft (DPolG) ging die „Gewerkschaftsorganisation, Interessenvertretung und Fachverband für Angehörige der Kriminalpolizei“ das Thema explizit offen an. Dies empfand ich als sehr positiv, gerade weil die Teilnehmer eine Legalisierung mehrheitlich abgeneigt waren. Weiterlesen

Interne Dienstanweisung des BfArM zur Demonstration von ACM und SCM am 20.06.2013

Im vergangen Jahr führten ACM und SCM eine Demonstration vor dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte durch. Nach dem Informationsfreiheitsgesetz verlangte Martin Steldinger aus Berlin Informationen über die interne Dienstanweisung.

Am 29. Juli 2014 erhielt er vom BfArM einen Brief, in dem es heißt: Weiterlesen

Spricht etwas gegen die Freigabe/ Legalisierung von Canabis ab 16 oder ist 18 sinnvoller, weil ausgewachsen etc. ?

Gute Frage, ich wäre eher für 16 aber das ist heikel. Bei der Festlegung der Höhe des Alters kollidieren der Wunsch nach einem möglichst hohes Einstiegsaltern mit dem Verbraucherschutz, jede höher die Grenze, desto mehr Menschen werden den Gefahren des Schwarzmarktes ausgesetzt. Ein höheres Einstiegsalter wäre aber auch wünschenswert und eine höhere Altersgrenze würde hier wirksam sein. Ein praktischer Kompromiss wäre analog zu Alkohol ein niedriger THC-Grenzwert für „ab 16 Jahre“ Produkte, für alle anderen Produkten gilt das Mindestalter 18. Politisch besser verkaufen lässt sich natürlich 18 Jahre, was fürs erste auch ein sinnvoller Kompromiss sein kann. Weiterlesen

Abhängigkeit oder wirksame Therapie – Eine Frage der (Nicht-)Diagnose?

bz_nachschrankdrogenmutterBZ vom 30.8.2014: Der Nachtschrank einer Drogenmutter . Sarah B. nahm Speed und kiffte – jetzt will sie für ihre beiden kleinen Kinder wieder ein normales Leben führen. Alles über das Schicksal der Drogenmutter am Samstag in der B.Z.!

Hätte Sarah B. eine Ausnahmegenehmigung für den Erwerb von Cannabisblüten sowie eine AHDS-Diagnose wäre sie bei (fast) dem gleichen Substanzgebrauch keine Drogenmutter sondern eine gute therapierte Patientin.

Zur Diagnose eines Abhängigkeitssyndroms müssen nach der ICD-10 mindestens drei der folgenden Kriterien während des letzten Jahres gemeinsam erfüllt gewesen sein: Weiterlesen

Petition Cannabis als Medizin an den Deutschen Bundestag

Jetzt unterzeichnen: hanf.to/medizinpetition

Wir fordern:

  • Kostenerstattung für Behandlungen mit Cannabismedikamenten!
  • Einstellung von Strafverfahren gegen Patientinnen und Patienten!

Unser Ziel: Eine öffentliche Anhörung im Petitionsausschuss, hierfür brauchen wir 50.000 Unterstützer bis zum 10.09.2014

Petent: Dr. med. Franjo Grotenhermen, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin

„Polizeiruf 110“ Kommissarin Maria Simon: „Ich kiffe gern ab und zu mal. Ich finde, das sollte grundsätzlich legalisiert werden“

„Ich kiffe gern ab und zu mal. Ich finde, das sollte grundsätzlich legalisiert werden, so wie in Washington und Colorado gerade. Ich steh’ auf diese Heilpflanze, sie kann viele Medikamente überflüssig machen und ist auch ungefährlicher als Alkohol.“ – Maria Simon (Schauspielerin „Polizeiruf 110“, „Es war einer von uns“, „Kongo“)

simon

Quelle: Tagesspiegel vom 07.04.2014

Urheber: Maximilian Plenert, CC BY-SA 3.0

Bildquelle: „Maria Simon Premiere Kongo“ von Usien CC BY-SA 3.0 https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Maria_Simon_Premiere_Kongo.jpg

Jahresübersicht zu Maßnahmen nach § 100a StPO Berlin – Deutliche Zunahme von Telefonüberwachungen in Berlin

Rund 1,8 Millionen Telefonate hat die Berliner Justiz 2013 belauscht. Das sind fast 200.000 mehr als im Vorjahr. Hauptsächlich ging es um Drogenstraftaten. [Weiterlesen]

Der gesamte Bericht 2014 [pdf]

Verbreitung, Erwerb und Besitz kinder- und jugendpornografischer Schriften (§ 100a Abs. 2 Nr. 1 g StPO) 0 Fälle

Straftaten nach einer in § 29 Abs. 3 Satz 2 Nr. 1 Betäubungsmittelgesetz in Bezug genommenen Vorschrift unter den dort genannten Voraussetzungen (§ 100a Abs. 2 Nr. 7 a StPO) 120 Fälle

Straftaten nach den §§ 29a, 30 Abs. 1 Nr. 1, 2 und 4 sowie den §§ 30a und § 30b Betäubungsmittelgesetz (§ 100a Abs. 2 Nr. 7 b StPO) 786 Fälle

BtMG: Zusammen 41,14% Weiterlesen

Citius, altius, fortius! Schneller, Höher, Stärker! Welche Funktionen erfüllen die unterschiedlichsten legalen und illegalen Drogen in unsere jetzigen Leistungsgesellschaft und welche Folgen haben sie ?

Hier einige Notizen von meinem Workshop auf Sommerakademie der Grünen Jugend 2014:

Citius, altius, fortius! Schneller, Höher, Stärker! Welche Funktionen erfüllen die unterschiedlichsten legalen und illegalen Drogen in unsere jetzigen Leistungsgesellschaft und welche Folgen haben sie ?

Die Pharmaforschung der letzten 100 Jahre hat zahlreiche neue Medikamente und Drogen hervorgebracht, eine Vielzahl werden offiziell oder inoffiziell zur Leistungsteigenderung genutzt. Neben den Dopingmitteln im Sport wird im Alltag, während der Arbeit oder in der Freizeit ein solches „Enhancement“ betrieben. Dies beginnt heute bei der Ernährung und reicht vom Einsatz von Medikamenten und Drogen bis hin zu zukünftigen Möglichkeiten der direkten Hirnstimulation, welche bereits in Laboren getestet wird. Der Vortrag soll einen Überblick über die Möglichkeiten des Enhancements geben und einige ethische, rechtliche und soziale Aspekte diskutieren.

Maximilian Plenert ist wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Deutschen Hanfverband und Weiterlesen

Vortrag: „Diamorphingestützte Behandlung – Die Droge als Selbstmedikation“ Teil 1

Referent: Dr. Thomas Peschel, Praxis Patrida, erste Ambulanz für die „Diamorphingestützte Substitutionsbehandlung“ in Berlin

Teil 1: Wissenschaftliche Evidenz sowie der aktuelle Stand in Deutschland und der Schweiz

Fachtagung „Gesetz und Drogen“, Veranstalter: Landesarbeitsgemeinschaft der Bewährungshilfe Berlin. Urania, 12. Februar 2014

Aus dem Veranstaltungsflyer:

… die Bewährungshilfe

ist im Spannungsfeld von Hilfe und Kontrolle tätig. In unserem Beruf befinden wir uns häufig in einem Zwiespalt, zu dem es viele Fragen und kontroverse Gedanken gibt.

Ist das BtmG noch eine zeitgemäße Antwort auf Suchtprobleme?

Therapie statt Strafe für Drogenabhängige – warum nicht für Alkoholabhängige?

Schützt das Gesetz vor Drogenkonsum?

Ist die Spritzenausgabe nicht schon die halbe Legalisierung?

Ist das Gesetz Ursache der Drogenkriminalität?

Ist der Kampf gegen die Drogen verloren?

Immer mehr Stimmen fordern ein Umdenken:

Legalisierung?

Kontrollierte Abgabe?

Die Veranstaltung will den Denkprozess aufgreifen und den inhaltlichen Diskurs suchen.

Vortrag: „Gesetz und Drogen“ – Teil 3: Kriminalisierung, Inhaftierung & Opferproduktion

Referent: Prof. Dr. Heino Stöver, Institut für Suchtforschung, Fachhochschule Frankfurt am Main

Inhalt von Teil 3:

  • Der Prozess der Kriminalisierung
  • „Rauschgiftbekämpfung“ – Zahlen und Daten
  • Drogenabhängige in Gefängnissen
  • Zum Scheitern von Kriminalisierung

Fachtagung „Gesetz und Drogen“, Veranstalter: Landesarbeitsgemeinschaft der Bewährungshilfe Berlin. Urania, 12. Februar 2014

Aus dem Veranstaltungsflyer:

… die Bewährungshilfe

ist im Spannungsfeld von Hilfe und Kontrolle tätig. In unserem Beruf befinden wir uns häufig in einem Zwiespalt, zu dem es viele Fragen und kontroverse Gedanken gibt.

Ist das BtmG noch eine zeitgemäße Antwort auf Suchtprobleme?

Therapie statt Strafe für Drogenabhängige – warum nicht für Alkoholabhängige?

Schützt das Gesetz vor Drogenkonsum?

Ist die Spritzenausgabe nicht schon die halbe Legalisierung?

Ist das Gesetz Ursache der Drogenkriminalität?

Ist der Kampf gegen die Drogen verloren?

Immer mehr Stimmen fordern ein Umdenken:

Legalisierung?

Kontrollierte Abgabe?

Die Veranstaltung will den Denkprozess aufgreifen und den inhaltlichen Diskurs suchen.