Seit über einem Jahr wirbt Präsident Jose Mujica und seine Mitstreiter für die Regulación Responsable (“verantwortungsvollen Regulierung”) von Cannabis. Meinungsumfragen zeigen dass er damit Erfolg hat. Im Juli 2012 lehnten noch 66% der Befragten das Gesetz zur Regulierung von Anbau und Konsum von Cannabis ab, 24% waren dafür. Zwei Umfragen im Juli und September ergaben nun Werte von 58% zu 27% bzw. 61% zu 28%. Einer Verwendung von Cannabis als Medizin befürworten sogar 74% der Befragten.
Die Opposition könnte die Legalisierung über die heute abstimmt werden soll, durch ein Referendum aufhalten. Hierfür muss sie ca. 52000 Unterschriften sammeln. Danach gibt es ein nicht-bindendes Volksbegehren bei der 25% aller wahlberichtigen Bürger für das Referendum stimmen müssen. 54% der Befragten gaben an, bei einem solchen Referendum gegen die Legalisierung zu stimmen, weitere 11% gab an dies wahrscheinlich zu tun. Falls das Referdum Erfolg hat, kann das Parlament entweder das Gesetz fallen lassen oder es kommt zu einem Volksentscheid parallel zur Parlaments- und Präsidentschaftswahlen im kommenden Herbst.
Bei einem Referendum gegen ein Abtreibungsgesetz im Sommer 2013 lagen die Zustimmungswerte bei 40% für das Referendum und 11% wahrscheinlich dafür, im Endeffekt waren es weniger als 10% die wirklich zur Wahl gingen. Deswegen ist zu erwarten, dass ein Referendum über die Cannabisfrage ebenfalls am Quorum scheitern würde.
Interessant ist hier auch das Wording Regulierung vs. Legalisierung, die erste Bezeichnung erreicht deutlich höhere Zustimmungswerte.
Für die Regulierung sind eher Männer, Stadtbewohner, junge Menschen, Menschen mit einer hohen Bildung und Anhänger der Regierungskoalition.
Quellen: Cifra, In Sight Crime, Wikipedia, El Observador