Am 12. April 2012 stellte die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) e.V. in Berlin das Jahrbuch Sucht 2012 vor.
Das Jahrbuch Sucht 2012 fasst die aktuellen Statistiken zum Konsum von Alkohol, Tabak, Arzneimitteln, illegalen Drogen sowie zu Essstörungen, Glücksspiel, Delikten unter Alkoholeinfluss und Suchtmitteln im Straßenverkehr zusammen; informiert über die Leistungen der Suchthilfe und Rehabilitation Suchtkranker; behandelt als aktuelle Themen „Suchtmittelkonsum und Prostitution in Deutschland“ sowie „Lobbyismus im Glücksspielbereich“ ; setzt die Serie „Was Sie außerirdischen Besuchern besser nicht zu erklären versuchen“ mit dem Thema „Suchthilfe im Gefängnis“ fort; liefert ein umfangreiches Adressverzeichnis deutscher und europäischer Einrichtungen im Suchtbereich.
Erstmalig erschien das Jahrbuch bei Pabst Sciene Publishers
Neben den Pressevertretern waren mindestens drei Vertreter des Büro der Drogenbeauftragten und ein Vertreter einer Alkoholselbsthilfe Zeitung anwesend.
Neben den obigatorlischen Daten, Zahlen und Fakten, Beiträgen zu einzelnen Suchtstoffe, Suchtformen und ihre Auswirkungen sowie der Suchtkrankenhilfe in Deutschland sind im Jahrbuch auch drei Artikel zu aktuellen Themen zu finden. Neben »Suchtmittelkonsum und Prostitution in Deutschland« und »Lobbyismus im Glücksspielbereich« hat Raphael Gaßmann den vierten Teil seiner Kolumne „Was Sie außerirdischen Besuchern besser nicht zu erklären versuchen …“ zum Thema „Suchthilfe im Gefängnis“ geschrieben. Auf eine Nachfrage meinerseits stellte Gaßmann seine Motivation für das Thema sowie den Inhalt seines Beitrag vor.
Er wählte das Thema weil es unpopulär und für Politiker unwichtig ist, den Wählerstimmen lassen sich mit der Vertretung der Interessen drogenabhängiger Gefängnisinsassen kaum gewinnen. Gefangene haben keine Gewerkschaft oder sonst eine Lobby. Die Gesundheitsversorung in Haft, insbesondere im Bereich Sucht ist katastrophal. Die Lage Anhängiger ist dramatisch dass dagegen geklagt werden müsse. Er berichte von einer Klage in Bayern, die auch erfolgsversprechend sein. Leser dieses Blogs konnten bereits letztes Jahr im Beitrag „Wie kann in der JVA eine Substitution erreicht werden?“ davon lesen. Substitution ist eine erwiesenermaßen sinnvolle Maßnahme und wird als normaler Leistungsanspruch von den Krankenkassen finanziert. Trotzdem wird nur in einem 1/3 Drittel der Gefängnisse überhaupt Substitution angeboten. Nur in einer von 250 Anstalten wird die notwendige Dauersubstitution angeboten. In zwei bis drei Jahren wird es hierzu endlich Urteile geben, Gaßmann bewertete in dem Verweigern dieser Behaldung eine Körperverletzung. Gesundheit muss auch im Gefängnis ein Thema sein. Struktuell sollten besser die Gesundheitsministerien zuständig sein, die derzeitige Betreuung des Themas durch die Justizministerien ist sach- und sachfremd.