Dieser Artikel ist Teil einer provisorischen Leitlinie zum Einsatz von Cannabis als Medizin.
Mehrfachwirkung statt Multimedikation
Ein Vorteil von Cannabis als Medizin bei einigen Erkrankungen ist die Wirksamkeit gegen mehrere Symptome, Komorbiditäten wie Depressionen, Schmerzen, Schlafprobleme und/oder Nebenwirkungen von anderen Therapien. Beispielsweise kann Cannabis bei der Diagnose Krebs gegen die Abmagerung, Schmerzen sowie die Übelkeit und das Erbrechen durch die Chemietherapie helfen.
Dr. Eberhard Pirich, Bionorica AG im Deutschen Bundestag 2012: Das heißt, die Angriffspunkte der Wirkstoffe sind vielfältig und nicht nur, wie in Deutschland mit Sativex, auf ein einziges Symptom, nämlich die Spastik konzentriert. Darin besteht auch der besondere Wert, dass sie nicht nur ein Zielsymptom, sondern eine Kaskade von Symptomen verbessern können. Diese Kaskade kommt gerade bei Erkrankungen wie der Multiplen Sklerose, wo die Spastik sehr oft mit chronischen Schmerzen oder auch mit Schlafstörungen oder depressiver Stimmungslage verbunden ist, zum Tragen.
Zudem hat Cannabis kaum problematische aber in einigen Fällen eine positive Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Daher kann es ohne Probleme zusammen mit anderen Medikamenten eingesetzt werden. Es kann eine Alternative sein wenn andere Medikamente problematische Wechselwirkungen oder Nebenwirkungen mit sich bringen könnten. Durch seine ergänzende oder Verstärkerwirkung kann bei einigen Medikamente deren Dosierung und damit die Nebenwirkungen reduziert werden.