Da mir einige Fragen immer wieder bei meiner Arbeit für den Deutschen Hanf Verband begegnen, werde ich hier versuchen einige davon zu beantworten. Hier die Liste meiner Fragen, die ich angehen werde:
- Wird Cannnabis in Deutschland jemals legal?
- Wann kommt die Legalisierung?
- Wie können wir eine Legalisierung erreichen?
- Welche Auswirkungen hat die Legalisierung in zwei US-Staaten?
- Können wir in Deutschland eine Volksabstimmung wie in den USA initiieren?
- Was sagt David Nutt zum Thema Cannabis und Psychosen?
- Welchen Sinn haben Petition auf change.org oder bei avvaz?
- Was ist mit unserer Petition?
- Warum ist Drogenpolitik so wenig Thema?
- Welche Mehrheiten haben wir in Deutschland?
- Warum passiert so wenig in Deutschland?
- Warum bietet der Hanfverband keine Rechtsberatung?
- Was kann jeder einzelne tun?
- Macht Cannabis abhängig und ist der eine relevante Frage?
- Wie könnte eine Legalisierung aussehen?
- Was kann der Hanfverband leisten und was nicht?
Dazu kommen noch einige Erläuterungen wie Politik meiner Erfahrung nach funktioniert.
- Teil 1: Können wir in Deutschland eine Volksabstimmung wie in den USA initiieren?
- Teil 2: Wieviele Menschen konsumieren in Deutschland Cannabis?
- Teil 3: Wie hoch ist der Männeranteil bzw. der Frauenanteil bei den Cannabiskonsumenten in Deutschland?
- Teil 4: Welche Drogen sind in Portugal und der tschechischen Republik entkriminalisiert?
- Teil 5: Drogenpolitik in Deutschland / FAQ about drug policy in Germany
- Teil 6: Modell zur kommunalen Cannabisversorgung
Nun Teil 7: Wieviele Menschen konsumieren in Deutschland illegalisierte Drogen?
Kurzversion: Circa 3,9 Millionen Menschen haben im letzten Jahr illegalisierte Drogen konsumiert. Jemals in ihrem Leben illegalisierte Drogen konsumiert haben ca. 18 Millionen Menschen, im letzten Monat waren es 2,1 Millionen. Die offiziellen Zahlen lauten 1,4 Millionen, 2,8 Millionen und 13 Millionen.
Lange Version: Im DBDD Bericht 2013 (Seite 25 Druckversion, Seite 57 in der PDF) findet sich folgende Tabelle:
ESA steht hierbei für Epidemiologische Suchtsurveys und DAS für die Drogenaffinitätsstudie der BZgA, mehr dazu im DBDD Bericht.
Die DBDD schreibt explizit dass die genanten Zahlen Minimalschätzungen darstellen. Untersuchungen aus den USA und Europa legen nahe dass bei allgemein Umfragen 40% der Cannabiskonsumenten und 70% der Kokainkonsumenten fehlen. Die Lücke bei anderen illegalisierten Drogen liegt vermutlich eher beim Wert für Kokain als für Cannabis, wobei die Zahl der Menschen, die illegalisierten Drogen aber kein Cannabis konsumiert haben minimal ist. Effektiv ergibt sich bei einer genauen Berechnung eine Steigerung um 41, 40 bzw. 43% (Lebzeits-, 12-Monats- bzw. 30-Tage-Prävalenz) und die oben genannten Werten.
Die Gruppe der unter 12 Jährigen und über 65 Jähren wird von den offiziellen Zahlen nicht erfasst, wobei sie insbesondere beim aktuellen Konsum auch keine Rolle spielen dürften. Bei der noch erfassten Gruppe zwischen 60-64 Jahren lag der Konsum illegalisierte Drogen in den letzten 12 Monaten bei 0,4% und in den letzten 30 Tagen bei 0,2%. Den Löwenanteil machte hier – im Gegensatz zu den Altersgruppen darunter – nicht Cannabis sondern Kokain aus. Die Lebzeitprävalenz betrug 8,4%, die Zahl 18 Millionen insgesamt ist damit also auch eher zu niedrig angesetzt.
Quelle: Der jährliche Bericht zur Drogensituation in Deutschland 2013, erstellt für die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD) von Deutsche Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD)