ADHS und Cannabis – Patienten berichten von ihren Erfahrungen

Auch Cannabidiol CBD hilft einigen bei AHDS
Auch Cannabidiol CBD hilft einigen bei AHDS

Nach meinem letzten Posting „Wie hilft Cannabis bei ADHS?“ haben sich einige Patienten zu Wort gemeldet. Sie berichten unterschiedliche Wirkungen von THC und CBD, sind relativ jung, teilweise haben sie eine Ausnahmegenehmigung.

C. P. schreibt dass ihm nur CBD Gras hilft. Er beschreibt die Wirkung mit den Worten: „beruhigend, entspannt, fokussiert konzentriert mehr bei mir– eben ähnliche effekte wie bei ritalin- aber mit dem wissen ein natürliches medikament zu nehmen..“ Cannabis mit einem hohen THC Gehalt hat bei ihm eine gegenteilige Wirkung.

L. E. antwortete mir: CBD hilft (als Reinstoff). Hanf gegen ADHS zu konsumieren hat bei mehreren Bekannten zu einer oberflächlichen Verbesserung der Symptome mit auf Dauer gravierenden Nebenwirkungen gefüht: wurden zwar ruhiger, aber träger im Kopf, Hyperfokus wurde nur bedingt kontrollierbar, das „Nach-Innen-Geschleudert-Sein“, welches eher ein schmerzhaftes Problem für hypoaktive ADS’ler ist, potenzierte sich bis zur Depression. Auf (korrekt eingesetztem, unter Monitoring angewandtem) Dexamphetamin passiert das nicht bezw. nicht in dem Ausmaß.

J. H. nutzt Cannabis mit ADHS Diagnose und Antrag auf Genehmigung.  Er findet es „besonders hilfreich für die Impulskontrolle, das Einschlafen und die Aggressionsminderung.“ Einige seiner Freunde profitieren ebenfalls „ohne Antrag und teilweise auch ohne Diagnose.“

L. M. schreibt: „Man wird ruhiger über eine zeit. Man kann sagen es ist ein Gegenmittel.“ Er ist selbst 16 Jahre alt und sieht diesen Effekt seit etwa einem Jahr.

D. P. ist 23 Jahre alt und behandelt sein ADHS seit er 16 Jahre ist. Zur Wirkung von Cannabis zusammen mit Tabak geraucht schreibt er: „Solange du noch mit Tabak konsumierst wird sich nicht viel ändern… Man kommt zwar runter aber auch nur wenn man high ist.“

M. B.: „Mir hilft es fast Vollwertig, in Kombination mit Kaffe komme ich damit gut durch den Arbeitsalltag (bin Software-Developer). Ich kann mich gut fokusieren, lass mich nicht von jeder Kleinigkeit ablenken und habe insgesamt ein strukturierteres Denken bzw. weniger „Gedankensturm“. Ritalin ist da fast besser, allerdings ist der Rebound echt mies, die körperlichen NW’s sind auch kacke und zum abschalten/einschlafen hilft es auch nicht wirklich. (Small hope for the medical revolution ;))

Ich habe gerade eben deinen Post auf Facebook zum Thema ADHS/Cannbis gesehen und wollte dir sowieso schon länger mal davon Berichten, kurz zur Vorgeschichte:

War als Kind mit 6/7 Jahren schonmal bei der Kinderpsychologin wegen dem Thema (Auffällig in der Schule – trotzdem gute Leistungen, schon immer vergesslich/verträumt, stressempflich, usw..).

Mit knappen 19 Jahren hab ich dann das erste mal Cannabis konsumiert. Klar Anfangs kannte man die Wirkung nicht und es war ziemlich „witzig/vernebelt“. Man hatte ja aber auch keine Ahnung von der Dosierung und der Wirkung.. Irgendwann merkte ich dann das ich dadurch eigentlich viel konzentrierter, sozialer und auch ruhiger wurde. Ich konnte zum ersten mal längere Zeit über Dinge nachdenken, ohne komplett abzuschweifen..

Habe dann ganz normal mein Studium der Informatik begonnen, mittlerweile bin ich im 6. Semester RSZ und arbeite als Werkstudent nebenher. Die Noten sind auch überdurchschnittlich gut.. (Schnitt 1,9 atm)

Leider hab ich seitdem ich in der (Groß-)Stadt wohne hier unten auch Probleme mit der Justiz bekommen, schon 2x. Beides mal nix mit Einstellung wegen 5g beim ersten mal, zweites mal 0,3g gemisch (halber Joint). Danke BW!

Deswegen war ich dann vor einem Jahr beim Neuro-/psychologen der sich auf AD(H)S bei Erwachsenen spezialisiert hat. 2 Termine, einige Tests, nochmal Blutwerte und Schilddrüse checken lassen dann stand es fest: mittelschweres ADHS. Seit dem bekomme ich auf Ritalin und wurde dann über ein viertel Jahr auf 2x20mg eingestellt.

Meine Erfahrungen mit dem Medikament sind psychisch echt super bei der Dosis, kann das fast mit den Auswirkungen auf die Symptome mit denen von Gras vergleichen! Aber körperlich sind die Nebenwirkungen schon krass, vor allem Abends und am Wochenende. Auch den ‚Rebound‘ merke ich dann umso mehr wenn die Wirkung nach lässt.. man müsste das ganze endlich mal vernünftig erforschen und auch praktizieren. Denke, auch in Kombination beider Substanzen, kann da noch vielen geholfen werden.“

Wie hilft Cannabis bei ADHS?

Cannabis bei ADHS - „Einfach mal nicht unter Strom zu stehen“
Cannabis bei ADHS – „Einfach mal nicht unter Strom zu stehen“

Leider existiert kaum Forschung zum Einsatz von Cannabis als Medizin bei ADHS. Meist wird. Meist wurde Cannabisgebrauch als Komorbidität und damit „nur“ als Problem untersucht.

Meiner Erfahrung nach, auch als Betroffener zur Wirkung von Cannabis bei ADHS hilft es um „Einfach mal nicht unter Strom zu stehen“ wie ich es in einem Interview beschrieben habe:

Es hilft bei Einschlafproblemen, sei es wegen des Ritalins oder einfach, weil es ein turbulenter Tag war. Durch Cannabis kann ich etwas zur Ruhe kommen, es dämpft die Überaktivität und Hektik. Davon profitieren insbesondere mein soziales Umfeld und meine Familie. Mit Cannabis kann ich auch mal Ritalin-Pausen einlegen, um einfach mal nicht unter Strom zu stehen. Damit ergänzen sich Cannabis und Ritalin von ihren Wirkungen und Einsatzmöglichkeiten – soweit ich das bisher bewerten kann. Bisher? Erst seitdem ich es bewusst als Medizin einnehme, achte ich genauer auf diese Wirkungen, während ich parallel auch noch immer dabei bin, mein ADHS zu verstehen.

Auch offene Fragen werden in diesem Interview erwähnt.

Patientenbericht zur Wirkung von Cannabis bei gleichzeitiger Einnahme von Methylphenidat

In diesem Bericht zeigt sich auch ein komplementärer Einsatz. Während das Medikinet adult für das Arbeiten im Büro hilfreicher ist, kann der Betroffene mit Cannabis in der Freizeit die sozialen Probleme mit ADHS mindern und gleichzeitig die Dosis und damit die Nebenwirkungen von Methylphenidat reduziert werden können. Andere Patienten berichten jedoch auch von einem Einsatz von Cannabis für die Arbeit, während dieser Patient unter der Wirkung von Cannabis schlechter arbeiten kann.

Es hilft bei Einschlafprobleme wegen des Medikinet und wegen der Depressionen. Durch Cannabis kann ich auch ohne Medikinet ruhiger sein. Davon profitiert insbesondere mein soziales Umfeld und meine Familie. Es lässt mich zur Ruhe kommen, trotz Medikinet und ADHS. Es dämpft Überaktivität und Hektik durch Medikinet und ADHS. Es kann den ADHS bedingten Fokusmangel in bestimmten Situationen besser kompensieren als Medikinet. Es ermöglich Medikinet Pausen einzulegen um einfach mal nicht unter Strom zu stehen, man ist gelassener und weniger hektisch.

Depressionen und Schlafstörungen

ADHSpedia schreibt zum Thema ADHS und Müdigkeit dass 40% aller Patienten mit ADHS zudem an Depressionen leiden und mehr als 80% an Schlafstörungen. Quelle: ADHS: Wenn der Sandmann zappelt, 23. April 2015 und Impact of a behavioural sleep intervention on symptoms and sleep in children with attention deficit hyperactivity disorder, and parental mental health: randomised controlled trial, Harriet Hiscock et al.; BMJ, doi: 10.1136/bmj.h68; 2015

Bei Depressionen wurde ein stimmungsaufhellender Wirkung von Dronabinol gefunden. In der Literatur finden sich zudem Berichte zur Wirkung bei Schlafstörungen. Auch CBD wirkt antidepressiv.

Cannabis – Komorbidität oder Medikament?

Der Einsatz von Cannabis bei psychischen Erkrankungen wird von der Ärzteschaft meist als problematisch angesehen. Allerdings sind Ursache und Wirkung von Cannabis bzw. Erkrankung hier schwer auseinander zu halten. In einer schwedischen Längsschnittstudie wurden „keine Längsschnitt-Beziehungen zwischen Cannabiskonsum und dem Auftreten von DEPRESSIONen/Angst, oder zwischen DEPRESSIONen/Angst und späterem Cannabiskonsum.“.

Eine Selbstmedikamentation kann leicht als Abhängigkeit eingestuft werden. Die Kriterien für eine solche Diagnose und die Merkmale für ein erfolgreiches Anschlagen eines Medikamentes überschneiden sich stark.

ADHS und Cannabis in Kanada

Im Kontext des Thema Cannabis und ADHS stieß ich aktuell auf die Canadian ADHD Practice Guidelines (CAP-Guidelines) – Third Edition von Canadian Attention Deficit Hyperactivity Disorder Resource Alliance (CADDRA) Stand November 2014. Zumindest für mich war es überraschend dass in einem Land mit einem relativ fortgeschrittenen Cannabis als Medizin System wie Kanada noch Aussagen wie die Folgenden von der Fachwelt vertreten werden:

Patients with ADHD are at significant risk of using illicit substances, particularly nicotine, cocaine and cannabis, and of starting at an earlier age than the general population54. Concurrent disorders with ADHD, like CD and BD, increase the likelihood of SUD55. While patients with ADHD do self-medicate with substances, it is important to dispel their belief that the use of illicit substances has a positive therapeutic benefit. […] For this reason, we do not recommend making a diagnosis of ADHD in the face of current substance abuse or dependence, even when childhood history is positive. The primary diagnosis in this circumstance is the substance problem and diagnosis of ADHD should be deferred until the patient is in recovery. Treatment of ADHD in patients who use marijuana without dependence or abuse is controversial and the risks and benefits of doing this have not been studied. Marijuana smoking (to calm themselves or facilitate sleep) is extremely common in this population. No treatment carries risk in itself and that treatment may minimize self-medication. Marijuana maybe laced with substances that are more dangerous and it makes little sense to use a medication to help a patient focus when they are self-medicating with a substance that impairs attention skills in the long-term.

Think Left Episode 3 – Cannabispolitik mit Max Plenert

Die Legalisierung von Cannabis als Genussmittel und Medizin ist in aller Munde. Inzwischen befürwortet fast die Hälfte der deutschen Bevölkerung einen regulierten Markt für Cannabisprodukte, während in anderen Staaten der Welt schon mit der Re-Legalisierung der Droge begonnen wird. Folge 3 des Podcasts beschäftigt sich mit den Gründen für eine Legalisierung und strategischen Überlegungen für die Legalisierungsbewegung.

https://soundcloud.com/think-left/cannabis

 

Gast ist dieses Mal Maximilian Plenert vom Deutschen Hanfverband (DHV). Infos zum Hanfverband und zur Legalisierung findet ihr hier: hanfverband.de

Ich freue mich über Kommentare, Kritik, Anregungen und Vorschläge für neue Themen und Personen. Wenn ihr den Podcast mögt, spendiert ihm einen Like auf Facebook: www.facebook.com/thinkleftpodcast/ und/oder eine gute Bewertung: www.podcast.de/podcast/577713/

ADHS und Cannabis: Medikamente & „Cannabis als Medizin“-Gesetz

Meine ADHS Therapie: Cannabisblüten zusammen mit Ritalin
Meine ADHS Therapie: Cannabisblüten zusammen mit Ritalin

Voraussetzung für eine Ausnahmegenehmigung ist der dokumentierte Therapieversuch mit den üblichen Medikamenten. Wenn diese alleine keine ausreichende Wirksamkeit zeigen und/oder zuviele Nebenwirkungen verursachen und nur mit Cannabis – alleine oder zusätzlich zu anderen Medikamenten – eine Verbesserung erreicht werden kann, gilt man als „austherapiert“.

Bei ADHS kommen im wesentlichen drei Medikamente(gruppen) in Frage. In meinem Fall habe ich eine Therapie mit retardiertem Methylphenidat, Dexamphetamin und mit Atomoxetin probiert. Über das Ergebnis berichte ich in einem kommenden Posting.

Standard-Therapie mit Medikamenten bei ADHS

Das Mittel der ersten Wahl ist Methylphenidat (MPH, „Ritalin“). Bei Erwachsenen hat in Deutschland nur retardiertes (verzögerte, zweiphasige Wirkstofffreisetzung) Methylphenidat eine Zulassung bei ADHS (Handelsnamen Medikinet adult).

Danach kann eine Therapie mit einem Amphetaminpräparat versucht werden, in meinem Fall versuchte ich Dexamphetamin. Da es nicht für ADHS bei Erwachsenen zugelassen ist, musste ich es selbst bezahlen. Eine günstige Alternative – auch zu unretardiertem MPH, das Erwachsene auch nicht bezahlt bekommen – ist Amphetaminsulfat als Saft. Diesen habe ich noch nicht getestet.

Methamphetamin wird in den USA, Österreich und weiteren Ländern bei ADHS eingesetzt, in Deutschland ist es nicht mehr verschreibungsfähig. Das Fertigarzneimittel Pervitin wurde 1988 vom Markt genommen, über einen Import aus den Ausland sollte es jedoch problemlos über eine Apotheke erhältlich sein. Als Substanz der Anlage II BtMG sollte eine Ausnahmegenehmigung jedoch deutlich eher erteilt werden als für Cannabis (Anlage I). Die hohe Wirkungsdauer im Vergleich MPH und Amphetamin ist ein interessanter Vorteil.

Das dritte Mittel, das ich getestet habe war Atomoxetin (Handelsname Strattera). Die Wirksamkeit wird hier jedoch eher als schwach bewertet, dafür wirkt es anders als MPH und Amphetamine und kann daher bei einer Unverträglichkeit eine gute Alternative sein.

Wer über die Anforderungen für eine Ausnahmegenehmigung hinaus Medikamente testen möchte, der sollte seinen Arzt auf Guanfacin, Bupropion und Modafinil ansprechen.

Ausnahmegenehmigung trotz „Cannabis als Medizin“-Gesetz

Auch in Hinblick auf den aktuell diskutierten Gesetzentwurf zu Cannabis als Medizin macht es Sinn eine Ausnahmegenehmigung anzustreben. Die Hauptarbeit hierfür das Austherapieren sowie die Dokumentation der bisherigen Therapieversuche. Das wird in Zukunft die Voraussetzung für eine Kostenerstattung sein, darum macht es Sinn sich jetzt schon auf diesen Weg zu machen. Es ist zudem denkbar, dass die Krankenkassen bei Patienten mit Ausnahmegenehmigung keine eigene Prüfung für die Kostenerstattung mehr vornehmen, sondern sich auf die Prüfung durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte verlassen.

Mehr zum Thema „Cannabis und ADHS“

Alle 20 Tage wird eine neue psychoaktive Substanzen verboten

Neue psychoaktive Substanzen: Man was nicht was drin ist und der Regierung fällt nicht mehr als verbieten ein...
Neue psychoaktive Substanzen: Man was nicht was drin ist und der Regierung fällt nicht mehr als verbieten ein…

Frank Tempel hat im Bundestag die Regierung gefragt wieviele neue Substanzen seit der 27. Betäubungsmittelrechts-Änderungsverordnung Mitte 2013 in der BtMG aufgenommen wurden. Die Antwort der Bundesregierung nennt die Zahl 47. Damit wird durchschnittlich alle 20 Tage eine neue Substanz dem BtMG unterstellt. Alle 47 Stoffe gehören zu den „neuen psychoaktiven Substanzen (NPS)“ entsprechend der Definition der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD). Fast die Hälfte gehört zur Gruppe der Cannabinoide.

Quelle: Deutscher Bundestag Drucksache 18/7331

Hier der entsprechende Auszug aus dem Dokument „Schriftliche Fragen mit den in der Woche vom 18. Januar 2016 eingegangenen Antworten der Bundesregierung:

Abgeordneter Frank Tempel (DIE LINKE.):

Wie viele Substanzen sind seit der 27. Betäubungsmittelrechts-Änderungsverordnung vom 16. Juli 2013 neu in die Anlage des Betäubungsmittelgesetzes aufgenommen worden, und bei wie vielen dieser Substanzen handelt es sich um sogenannte neue psychoaktive Substanzen (bitte aufschlüsseln nach Cannabinoiden, Cathinonen, Phenethylaminen, Tryptaminen, Piperazinen und sonstigen Substanzen)?

Antwort der Parlamentarischen Staatssekretärin Ingrid Fischbach vom 20. Januar 2016:

Seit der 27. Betäubungsmittelrechts-Änderungsverordnung (27. BtMÄndV) sind mit der 28., 29. und 30. BtMÄndV insgesamt 47 Stoffe neu in die Anlagen des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG) aufgenommen worden. Bei diesen 47 Stoffen handelt es sich um sogenannte neue psychoaktive Substanzen (NPS) entsprechend der Definition der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD).

Diese definiert NPS als neuen Suchtstoff oder psychotropen Stoff in reiner Form oder als Zubereitung, der nicht nach dem Einheitsübereinkommen der Vereinten Nationen von 1961 über Suchtstoffe oder nach dem Übereinkommen der Vereinten Nationen von 1971 über psychotrope Stoffe kontrolliert wird, der aber eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit darstellen kann und vergleichbar ist mit den Stoffen, die in diesen Abkommen aufgelistet sind.

Die Aufteilung der 47 Stoffe in Stoffgruppen kann wie folgt vorgenommen werden:

Cannabinoide: 20
Cathinone: 7
Phenethylamine: 10
Tryptamine: 0
Piperazine: 0
Sonstige: 10

scobel am 28. Januar 2016: Cannabis – Medizin oder Droge?

Sendung vom 28.01.2016

„Hanf, aus dem unter anderem Cannabis gewonnen wird, gehört nicht nur zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit, sondern auch zu den medizinisch wirksamsten. Gert Scobel und seine Gäste diskutieren über die Geschichte von Cannabis und warum es verboten wurde.“

Gast zum Thema „Cannabis als Therapie“

Maximilian Plenert hat eine Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Er nimmt zwei Medikamente, eines davon ist Cannabis. Erst 2013 bekam er seine Diagnose. Der gebürtige Hesse ist derzeit einer von circa 600 Patienten deutschlandweit, die Cannabis als Medikament bekommen.

Maximilian Plenert arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Deutschen Hanf Verband und ist seit mehr als 10 Jahren im Bereich Drogenpolitik aktiv. Erist Mitglied im Vorstand von akzept e.V. – Bundesverband für akzeptierende Drogenarbeit und humane Drogenpolitik, Mitglied im Schildower Kreis, einem Netzwerk von Experten aus Wissenschaft und Praxis sowie Mitherausgeber des Alternativen Drogen- und Suchtberichtes.

Talkrunde im Studio

  • Prof. em. Dr. Lorenz Böllinger
  • Prof. Dr. med. Rainer Thomasius
  • Dr. phil. Bernd Werse

Scobel zu Genuss und Sucht, „Highlung“ durch Drogen? und Drogen im Krieg

Ich habe diese Woche einen Auftritt in der Sendung Scobel (3Sat / ZDF).

Als kleine Einstimmung hier drei Scobel-Sendungen rund um das Thema Drogen.

Sendung „Genuss und Sucht“ vom 17.07.2014

Welchen Mangel und welche Bedürfnisse verdecken Süchte eigentlich? Die Sendung untersucht die Frage, wie lebenswichtig Genuss ist und welche Bedeutung Kultur und Erziehung zum Genuss haben kann.

Sendung „Highlung“ durch Drogen? vom 24.05.2012

Über Jahrzehnte war die Forschung mit halluzinogenen Drogen ein Tabu. Inzwischen gibt es weltweit einige wenige Forscher, die erneut die Spur der Halluzinogene aufgenommen haben und neue Erkenntnisse gewonnen haben. Gert Scobel diskutiert mit seinen Gästen über die Chancen und Risiken dieses Forschungszweigs.

Sendung „Drogen im Krieg“ vom 03.05.2012

Damit Soldaten berechen- und belastbar sind, kommen schon seit langem im Krieg Drogen zum Einsatz. Ein Thema, über das nicht gerne geredet wird. Gert Scobel diskutiert mit Alexander Ehlers, Mediziner und Jurist, dem Sozialwissenschaftler Wolf Kemper und dem Psychiater Klaus Lieb die Rolle und Auswirkungen von Drogenkonsum bei Kriegseinsätzen.

Anfrage von Harald Terpe: Wann kommt die Novellierung der BtMVV?

justice-9017Aus Schriftliche Fragen mit den in der Woche vom 21. bis 30. Dezember 2015 eingegangenen Antworten der Bundesregierung, Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 36 – Drucksache 18/7181

Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit

54. Abgeordneter Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

Wann wird die Bundesregierung einen Gesetzesentwurf zur Änderung der Betäubungsmittelverschreibungsverordnung in den Deutschen Bundestag einbringen, der Ärztinnen und Ärzte in der Substitutionstherapie mehr Behandlungsfreiheit ermöglicht und die Substitutionstherapie für Betroffene verbessert?

Antwort der Parlamentarischen Staatssekretärin Ingrid Fischbach vom 23. Dezember 2015

Die Bundesregierung beabsichtigt, im neuen Jahr den Entwurf einer entsprechenden gesetzlichen Änderung vorzulegen.

55. Abgeordneter Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

Unterstützt die Bundesregierung die Änderungsvorschläge im Eckpunktepapier „BtMVV-Novellierung – Weiterentwicklungs-Vorschläge aus der Substitutionspraxis. Das Recht muss der Wissenschaft folgen“ (www.dgsuchtmedizin.de/fileadmin/documents/dgs-info_102/Eckppapier_BtMVV_19082015_FINAL.pdf) der Deutschen Gesellschaft für Suchtmedizin et al., und wird sie diese in einem Gesetzesentwurf zur Änderung der Betäubungsmittelverschreibungsverordnung übernehmen?

Antwort der Parlamentarischen Staatssekretärin Ingrid Fischbach vom 23. Dezember 2015

Das von den Unterzeichnern des Eckpunktepapiers formulierte Anliegen, den § 5 der Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung mit der Zielrichtung zu reformieren, die Versorgung für Opiatabhängige zu verbessern, wird von Herrn Bundesminister Hermann Gröhe sowie der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Frau Marlene Mortler, grundsätzlich unterstützt. Ein entsprechender Diskussionsentwurf ist derzeit in Vorbereitung.

German goverment plans to regulate medical marihuana like other prescribable narcotics

medical marihuana like other prescribable narcotics
Medical marihuana – Just another prescribable narcotic?

There is a great news from Germany! The ministry of health just released a very progressive draft to regulate medical marihuana like other prescribable narcotics, this means every doctor can prescribe it and patients can buy it in every pharmacy. The proposal includes a provisional arrangement to make it reimbursable and covered by health insurance.

The government has to do anything to prevent a foreseeable court decision, patients are sueing for the right to grow their own medicine.

The ministry of health document also contains the suggestion to establish a cannabis agency according to the UN Single Convention. This agency will run a state monopol on the medical marihuana market and give licenes to companies to grow the cannabis.

For now it’s just a proposal but the outcoming law must be good enough to satisfy the Federal Administrative Court.

More is coming soon!

Wer verschreibt in Deutschland Betäubungsmittel?

Wer verschreibt in Deutschland Betäubungsmittel?
Wer verschreibt in Deutschland Betäubungsmittel?

Wie viele Ärzte in Deutschland neben am BtM-Verkehr teil und sind im Besitz eines Rezeptblocks für Betäubungsmittel? Und welche Mediziner verordnen sie über Anforderungsscheine? Welcher Fachgebiet gehören sie an? Aus welcher Region kommen sie? Sind sie niedergelassen oder arbeiten sie an einer Klinik? Gibt dazu Daten oder Analysen?

Ich suche Informationen darüber wie viele und welche Ärzte im Besitz von BtM-Rezepten sind. Leider fand ich zu dieser Frage und allgemein dem Thema Betäubungsmittel leider nirgendwo Statistiken oder Analysen. Kann mir jemand sagen ob und wo solche Daten erfasst / untersucht werden?

Auch wäre es interessant zu wissen welche und wieviele Betäubungsmittel zum welchem Zweck bei welchen Diagnosen verschrieben werden?