Vorweg möchte ich anmerken: Ich habe ja nichts gegen Alkoholkonsumenten, aber! Die meisten Menschen, die sowas machen sind sicherlich ganz nett. Einige meiner besten Freunde konsumieren Alkohol! Mich stören die nicht, zumindest solange sie nicht konsumieren. Und wie schon Peter Breuer sagte: Wenn ich Fotos vom Oktoberfest sehe, denke ich: „Okay, ist natürlich ein anderer Kulturkreis, aber solange sie sich ans Grundgesetz halten.“
Trotzdem wird man ja wohl einmal auf das Ergebnis, hier den Müll, hinweisen dürfen den die Konsumenten von Alkohol im Vergleich zu Hanffreunden erzeugen. Solche Scherbenhaufen sehe ich quasi täglich in Berlin. Leere Papers-Packungen finde ich deutlich seltener.
Denk doch mal einer an die Kinder!
Als Vater zwei Kinder sehe ich in ihnen ein erhebliches Verletzungrisiko. Wenn ein Kind stolpert oder mit dem Laufrad umfällt, kann dies an der falschen Stelle unschön werden. Auch wenn solche Unfälle eher selten sind, der Stress solcher Gefahrensituation gehören leider zum Alltag.
Dazu kommen die vielen kleinen Glasscherben, die quasi omipräsent sind – sei es auf der Straße oder auf dem Spielplatz. Hier gibt es auch kein Berlin-Großstadt-Faktor, auf dem Dorf wie in Hüttenfeld bei meinen Eltern sah es auf den Spielplätzen diesbezüglich schlimmer aus als in Neukölln.
Die Nutzungsbilanz der Spielplätze in Hüttenfeld: Mehr Glasscherben als ich in 10 Jahren Berlin auf Spielplätzen vorfand, genug davon definitiv schon älter. Sauteuere Geräte, die nicht funktionieren (können außerhalb eines Reinraum mit Sauberfeinsand ohne Steine). Das Anpflanzen von Beerensträuchern ist auch auf einem Spielplatz für Kleinkinder eher #fail. Metalgeräte ohne Schatten => im Sommer nicht nutzbar. Und ja, auf einem unübersichtlichen keine Bank oder Ort auf dem man alles einsehen kann… Und ja, bisher haben wir genau 2 andere Kinder gesehen…
Posted by Maximilian Plenert on Donnerstag, 27. August 2015
Bashing gegen Alkohol pro Cannabis?
Um auf den ersten Absatz zurück zu kommen: Im Ernst, jede Form des Substanzismus – also dem pauschalen Einteilen von Drogen und ihren Konsumenten in Schubladen mit jeder Menge positiven bzw. negativen Eigenschaften – ist mir zuwider. Mit dieser provokanten Gegenüberstellung möchte ich auf die Normalität von Alkohol hinweisen, die in unserer Gesellschaft vorherrscht.
Diese Alkoholnormativität postuliert die Droge Alkohol und ihren Gebrauch als soziale Norm. Damit geht einher dass bei der Norm, dem Alkohol meist unhinterfragt ein völlig anderer Maßstab angelegt wird als bei Abweichungen, also den anderen, meist illegalisierten Drogen. Die Droge Tabak steht irgendwo dazwischen, der gesellschaftliche Umgang hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Der Gebrauch von Alkohol wird als positiver Teil unsere Kultur angesehen und befördert. Bei der Freiwilligen Feuerwehr oder in der Kommunalpolitik – um zwei Beispiele zu nennen, die ich aus erster Hand kenne – ist der Konsum von Alkohol so normal dass Abstinenz gar zur Abnormalität wird und mit Ausgrenzung einhergehen kann. Nicht selten passiert die Beförderung von Alkohol gar nicht bewusst.
Das Ziel muss es sein an alle Drogen mit dem gleichen Maßstab zu bewerten. Dazu gehört auch dass die Normalisierung von Cannabis nicht schlicht dazu führt dass nur Cannabis in die Reihe der „Guten Drogen“ ausgenommen wird und sich sonst nichts ändert!
Mehr zu diesem Thema gibt es von meinem Kollegen im Schildower Kreis Henning Schmidt-Semisch: Kiffen dürfen reicht nicht! und von mir: Vernünftige Drogenpolitik – Mehr als Cannabislegalisierung
Mehr zu „Normalität von Alkohol“ gibt es im nächsten Blogpost.
PS: Zu diesem Thema gibt es die lesenswerte Facebook Seite 100 Fakten zum Alkoholkonsum bzw. das dazugehörige Blog.