Sehr geehrte Damen und Herrn,
ich habe in ihren Leitlinie nichts zum Thema Cannabis und Cannabinoide gelesen, dabei bietet sich ein ergänzende Einsatz gerade bei der Langzeitanwendung von Opioiden explizit an. Es kann helfen die notwendige Opioiddosis und damit die Nebenwirkungen zu senken sowie bei zahlreichen Komorbiditäten und Nebenwirkungen wie Übelkeit und Appetitlosigkeit helfen.
Der Berufsverband der Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten in der Schmerz- und Palliativmedizin in Deutschland e.V. (BVSD) schrieb hierzu in einer Stellungnahme an den Deutschen Bundestag anlässlich einer Anhörung zum Thema Cannabis als Medizin:
„Gerade auch im Bereich der Therapie chronischer Schmerzen, in der Tumorschmerztherapie und der Palliativmedizin bestätigen wissenschaftliche Studien einen Benefit von medizinischem Cannabis.
So existieren eine Vielzahl klinischer Studien, die die Effektivität von Cannabinoiden bei chronischen Schmerzen untersucht haben, deren Ergebnisse in einigen Übersichtsartikeln zusammengefasst sind.“
Währen der Anhörung gab es zudem folgende Aussagen:
SV Prof. Dr. Dr. Joachim Nadstawek (BVSD)
Das Durchschlafverhalten war besser und es trat ein sogenannter Opioid sparender Effekt ein, d. h. mit dieser Therapie wurde an anderer Stelle Geld gespart.
SV Prof. Dr. Lukas Radbruch (Bundesärztekammer (BÄK))
Im Bereich der spezialisierten Zentren, insbesondere der Schmerzambulanzen, der Palliativzentren und sicherlich auch in vielen neurologischer Einrichtungen wird es durchaus angewandt.
Bei den Ausnahmeerlaubnissen zum Erwerb von Cannabisblüten aus der Apotheke stellen chronische Schmerzen mit 149 Patientinnen und Patienten die Hälfte der Diagnosen
Angesichts dieser Erkenntnisse verwundert es mich dass Cannabis in der Leitlinie keiner Erwähnung findet und auch auf ihrer Website ein Schattendasein fristest.
Mit hanfgrünen Grüßen, Maximilian Plenert
PS: Heute in der FAZ
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/cannabis-als-schmerzmittel-in-deutschland-teils-legal-13042313.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2
„Cannabinoide sind kein Allheilmittel, aber sie werden zu Unrecht verunglimpft“, resümiert Gerhard Müller-Schwefe, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin.
Cannabis kann Wirkung der Opiate verstärken
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Schmerzbehandlung spielt natürlich bei vielen Therapien eine Rolle. Zum Beispiel bei Krebs: „Wenn Opiate als Schmerzmittel nicht reichen, kann man ihre Dosis nicht einfach erhöhen“, berichtet Müller-Schwefe. „Denn dann bekämen viele Patienten eine Darmlähmung oder würden apathisch.“ Eine Studie habe gezeigt, dass Cannabis in solchen Fällen die Wirkung der Opiate verstärken könne, ohne dass die Nebenwirkungen zunähmen. Auch als alleiniges Schmerzmittel verschafft Cannabis vielen Menschen dauerhaft Erleichterung. So helfe es oft bei schmerzhaften Spastiken, wie sie zum Beispiel bei multipler Sklerose auftreten können. Es lindere Beschwerden vieler Fibromyalgie-Patienten, deren Muskeln oder Gelenke schmerzen.