Krankheitskosten und Krankenhaustage durch psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen

Das Aufbereiten und Visualisieren von Daten ist meine große Leidenschaft und ein Bereich über den ich meine Ausbildung als Physiker in die (Drogen-)politik einbringen kann. Ein eher zufälliges Ergebnis meiner Artikel ist diese Darstellung der Krankheitskosten und Krankenhaustage durch psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen.

Krankheitskosten für die Diagnose „psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen“ (ICD 10 F10-F19) liegen in Deutschland bei inzwischen fast 3 Mrd. € bzw. 1,2% der Gesamtausgaben in diesem Bereich. Hierunter fallen primär Fälle von Alkohol- und Opiatabhängigkeit bzw. deren Entzug oder akute Intoxikation.

Quelle: Infor­mations­system der Gesund­heits­bericht­erstat­tung des Bundes

16,3% aller Berechnungs- und Belegungstage von aus dem Krankenhaus entlassene vollstationäre Patientinnen und Patienten nach Hauptdiagnosen Berichtsjahr 2009 (einschl. Sterbe- und Stundenfälle) fallen wegen der Hauptdiagnose ICD F10-F19 an. Insgesamt erstehen wegen der Diagnose „psychische und Verhaltensstörungen F00-F99“ 10,7% aller Krankheitskosten in einem Krankenhaus. Unter der Annahme dass ein Belegungstage für die spezielle Diagnose ICD F10-F19 im Durchschnitt so teuer wie für F00-F99 ist, ergibt sich ein Gesamtkostenanteil von 1,7% für psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen an den Gesamtkrankheitskosten, die in Deutschland pro Jahr in einem Krankenhaus anfallen. Die absoluten Zahlen pro Jahr: Krankheitskosten in einem Krankenhaus 58355 Millionen Euro, davon wegen psychischer und Verhaltensstörungen 6265 Millionen Euro und davon 1020 Millionen Euro wegen psychotroper Substanzen. Nach Substanzen aufgeschlüsselt ergibt sich folgendes Bild:

Quelle: Statistisches Bundesamt Fachserie 12 Reihe 7.2 Gesundheit – Krankheitskosten 2008 sowie tiefgegliederte Diagnosedaten der Krankenhauspatientinnen und -patienten 2008