Alternative Drogenpolitik

Gedanken zum Thema Doping

Das Thema Doping ist mit der Drogenpolitik recht verwandt, es tun sich ähnliche Fragestellungen auf und teilweise sind auch die gleichen Substanzen betroffen. Zur Dopingfrage habe ich noch keine fertige Meinung, insbesondere weil im Profisport und dem Bereich Alltagsdoping der Ansatz eines freien und autonomen Individuums angesichts der kapitalistischen Realität zu kurz greift.

Zuallererst würde ich vier Formen des Dopings klar unterscheiden weil es jeweils unterschiedliche Fragen sind, die es zu diskutieren gilt, wenngleich es natürlich fliessende Übergänge zwischen den Bereichen, den Motiven und den eingesetzten Mitteln gibt.

Meistens wird beim Einsatz von Doping an den Leistungssport, insbesondere bei Profisportlern gedacht. Profisport ist ein Markt, Profivereine sind Unternehmen und Fair Play existiert in der Marketingabteilung oder in der Form von sportrechtlicher Regelungen. Der Marktwert eines Sportler wird durch dessen Leistungsfähigkeit bestimmt. Alleine die erste und zweite Fussballbundesliga machen einen Gesamtumsatz von zwei Milliarden Euro jährlich. Real Madrid, Manchester United und der FC Barcelona kommen zusammen auf eine Milliarde Euro. Der weltweite Sportmarkt hat einem Umsatz von 130 Milliarden Dollar. Leistungssportler beginnen ihre Karriere in ihrer Kindheit und müssen sich spätestens nach dem Ende ihrer Ausbildung, eher schon mit dem Ende der Schullaufbahn für oder gegen den Profisport entscheiden. Ein normales Erwerbsleben kennt ein Profisportler nicht, er ist von seinen Beruf wirtschaftlich überdurchschnittlich abhängig und deswegen einem enormen ökonomischen, aber auch sozialen Druck ausgesetzt seine Leistungen zu halten oder weiter zu steigern. Zudem kommt noch eine massive Abhängigkeit von den Trainern.

Hier einige aktuelle Zeitungsartikel zum Thema:

Der zweite Bereit im Doping ist der Breitensport und der Bodybuildingbereich. Hierzu schreibst das Robert Koch Institut im Heft 34 „Doping beim Freizeit- und Breitensport„: „Etwa 6 % bis 8 % der Jugendlichen haben einschlägige Erfahrungen mit dem Konsum von Anabolika und anderen Dopingsubstanzen.“ Ferner werden darin mehrere Umfrage in Sportstudios und im Bodybuildingbereich beschrieben, die meiste zweistellige Prozentzahlen bei der Frage nach Anabolikagebrauch, ergaben. Konsumiert werden anabole androgene Steroide und ähnlich wirkende Substanzen, Amphetamine sowie Diuretika (harntreibende Mittel). Der jährliche Umsatz für Dopingmittel in Deutschland beträgt nach einer Untersuchung aus dem Jahr 2002 des niedersächsischen Innenministeriums und des Bundesinstituts für Sportwissenschaft 100 Millionen Euro. Im Breitensport ist der Konsum von Schmerzmittel, von Voltaren über Aspirin bis Paracetamol, verbreitet.

Ein weitere Bereich ist das alltägliche Doping um im Beruf und Leben zu funktionieren. Hierunter fällt das tägliche Aufpushen mit Koffein und das Schlucken von Schmerzmitteln um trotz Krankheit Arbeiten gehen zu können.

Zuletzt ist noch das mentale Doping an Schulen, Universitäten und in der Wissenschaft allgemein zu erwähnen, hier spielen neben dem allgegenwärtigen Koffein speziell Ritalin und Modafinil die grösste Rolle.

To be continued…

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