Tabak und TTIP: Freihandelsabkommen und ihre Folgen für die Suchtprävention

Transparenz a la TTIP...
Transparenz a la TTIP…

Mir ist viel Kritik bei TTIP zu abstrakt, platt, populistisch oder basiert nur auf Feinbildern, aber das hier ist ein schön konkretes Beispiel zu den Segnungen des Freihandels im Bereich Alkohol und Tabak.

Die USA kämpfen gegen Haltbarkeitsdaten auf dem Whisky und die EU für ihre Herkunftsbezeichnungen wie Champagner, während sich Philipp Morris die Hände reibt. Philipp Morris und Co. klagt nicht mehr Importproduktdiskrimierung, sondern gegen jede Einschränkung vgl. Uruguay und Australien. Neben den Klagen gibt es Drohbriefe gegen jede Änderung im Bereich Tabak wie Werbeverbote, an Parlamentarier weltweit mit Verweis auf die laufende Prozesse. vgl. TPP „but states can opt out from tobacco-related measures“

Neben dem Freihandel argumentieren sie auch über TRIPS, aber nicht gegen Dritte, die ihre Marke mißbrauchen, sondern gegen jede Beschädigung ihrer Marke u.a. durch Werbeverbote.

Warum ist relevant? Weil die knappe Mehrheit für TIPP im US Senat durch Tabakstaaten-Senatoren gekippt werden könnte.

Hier nun das eigentliche Video und die dazugehörige Pressemitteilung:

„Freihandelsabkommen sind für die Suchtprävention von hoher Bedeutung, weil sie die Rahmenbedingungen für den Handel mit legalen Drogen verändern. Das Beispiel der Tabakindustrie zeigt, wie Unternehmen das internationale Handelsrecht nutzen, um Regierungen unter Druck zu setzen und den Verbraucherschutz zu schwächen. Deshalb wurden Tabakprodukte aus dem transpazifischen Freihandelsabkommen (TPP) weitgehend ausgeschlossen. Dasselbe sollte auch für das transatlantische Freihandelsabkommen (TTIP) gelten. Darüber hinaus ist es aus Sicht der Suchtprävention sinnvoll, der Empfehlung des Deutschen Richterbundes zu folgen, und auf die Einführung einer Paralleljustiz zugunsten ausländischer Investoren zu verzichten. Nur so lässt sich verhindern, dass Alkoholkonzerne dem Beispiel der Tabaklobby folgen und auf Schadensersatz klagen, wenn ihnen ein neues Gesetz nicht gefällt.“ – Weiterlesen in der PDF

Mehr über das das im Video gezeigt geschwärzte Dokument.

Drogenkultur – Alkohol in Deutschland

„Wer Bier trinkt, hilft der Landwirtschaft.“ – unter diesem Motto warb der Deutsche Brauer-Bund (DBB) 2008 in Berlin auf der Grünen Woche.

„Der Deutsche Brauer-Bund (DBB) ist der Spitzenverband der deutschen Brauwirtschaft – er vertritt den Großteil des in Deutschland gebrauten Bieres. Der DBB ist ein „Verband der Verbände“, seine direkten Mitglieder sind sieben regionale Verbände und Fachverbände. In diesen Mitgliedsverbänden sind Brauereien aller Größenordnungen organisiert, deren Interessen der Deutsche Brauer-Bund unabhängig von Größe und Unternehmensform vertritt.“ – Weiterlesen: Pressemitteilung von damals

Dieses Dokument der Drogenkultur in Deutschland bei der Droge Alkohol hängt als Blechschild in Kaub am Rhein und kann in zahlreichen Onlineshops erworben werden.

Blechschild: Wer Bier trinkt, hilft der Landwirtschaft!
Drogenkultur: „Wer Bier trinkt, hilft der Landwirtschaft!“

Müll von Drogenkonsumenten: Alkohol vs. Cannabis

Müll von Drogenkonsumenten: Alkohol vs. Cannabis
Müll von Drogenkonsumenten: Alkohol vs. Cannabis

Vorweg möchte ich anmerken: Ich habe ja nichts gegen Alkoholkonsumenten, aber! Die meisten Menschen, die sowas machen sind sicherlich ganz nett. Einige meiner besten Freunde konsumieren Alkohol! Mich stören die nicht, zumindest solange sie nicht konsumieren. Und wie schon Peter Breuer sagte: Wenn ich Fotos vom Oktoberfest sehe, denke ich: „Okay, ist natürlich ein anderer Kulturkreis, aber solange sie sich ans Grundgesetz halten.“

Trotzdem wird man ja wohl einmal auf das Ergebnis, hier den Müll, hinweisen dürfen den die Konsumenten von Alkohol im Vergleich zu Hanffreunden erzeugen. Solche Scherbenhaufen sehe ich quasi täglich in Berlin. Leere Papers-Packungen finde ich deutlich seltener.

Denk doch mal einer an die Kinder!

Als Vater zwei Kinder sehe ich in ihnen ein erhebliches Verletzungrisiko. Wenn ein Kind stolpert oder mit dem Laufrad umfällt, kann dies an der falschen Stelle unschön werden. Auch wenn solche Unfälle eher selten sind, der Stress solcher Gefahrensituation gehören leider zum Alltag.

Dazu kommen die vielen kleinen Glasscherben, die quasi omipräsent sind – sei es auf der Straße oder auf dem Spielplatz. Hier gibt es auch kein Berlin-Großstadt-Faktor, auf dem Dorf wie in Hüttenfeld bei meinen Eltern sah es auf den Spielplätzen diesbezüglich schlimmer aus als in Neukölln. Weiterlesen

100 Fakten zum Alkoholkonsum

Fakt: Scherben sind die größte Gefahr im Bereich "Müll auf der Straße"
Fakt: Scherben sind die größte Gefahr im Bereich „Müll auf der Straße“

Zum Thema „Normalität von Alkohol“ gibt es die lesenswerte Facebook Seite 100 Fakten zum Alkoholkonsum bzw. das dazugehörige Blog. Besonders beeindruckend fand ich Fakt Nummer 7:

Fakt No. 7: Wir wollen eine ganz einfache Fragestellung beantworten, die sich jedoch als ausgesprochen schweißtreibend…

Posted by 100FaktenzumAlkoholkonsum on Samstag, 11. Juli 2015

Was wollen wir mit dieser Info-Seite bewirken?

Diese Seite soll 100 Fakten zum Alkoholkonsum erläutern. Unter ganz verschiedenen Aspekten. Mal erstaunlich oder kurios, oft mit Beispielen, häufig auch in Bezug zu anderen psychoaktiven Substanzen.

Natürlich wollen wir nicht, dass Alkohol verboten wird. Das geht gar nicht, das wissen wir auch. Keine Kultur kommt ohne Drogen aus. Aber wir möchten, dass vernünftig damit umgegangen wird. Wir möchten, dass darüber eine sachliche Diskussion geführt wird. Dass eine neue, umfängliche, objektive Bestandsaufnahme gemacht wird, was geht und was nicht geht. Und wir wünschen uns, dass man seine Meinung ändert, wenn man feststellt, dass man falsch lag. Das ist menschlich völlig in Ordnung und zeigt Größe. Schließlich hält einem ja nichts davon ab, schlauer zu werden.

Natürlich soll man sich auch weiterhin – sinnlos?! – betrinken können, wenn man das mag. Aber die Freiheit des einen endet bekanntlich dort, wo der Schaden des anderen beginnt. Was wir nicht wollen ist, dass Drogen am Arbeitsplatz, als aktiver Teilnehmer im Straßenverkehr oder bei sonstigen verantwortungsvollen Tätigkeiten genommen werden. Und Einsatzkräfte wollen nicht wegen Suff bekotzt, bespukt oder Schläge angedroht bekommen. Das kann man verlangen. Eben wegen dem Schaden…

Peter Breuer über die Oktoberfestkultur

tweet von peterbreuer
tweet von peterbreuer

Peter Breuer via twitter: Wenn ich Fotos vom Oktoberfest sehe, denke ich: „Okay, ist natürlich ein anderer Kulturkreis, aber solange sie sich ans Grundgesetz halten.“

Word!