Ohne Diagnose: ADHS bei Erwachsenen

Mein Mittel gegen ADHS: Cannabis
Mein Mittel gegen ADHS: Cannabis

„ADHS ist eine psychiatrische Entwicklungsstörung, die meist im Kindes- und Jugendalter auftritt. Auch Erwachsene können davon betroffen sein. Viele leben jahrelang damit, ohne davon zu wissen.“

Im ZDF lief am 2.6. in der Sendung „Volle Kanne – Service täglich“ dieser kurze Beitrag zu ADHS im Erwachsenenalter:

Hier einige Informationen zum Thema ADHS bei Erwachsenen, Weiterbestehen von ADHS in der Adolezenz und im Erwachsenenalter und der Frage „Wird ADHS zu oft oder zu wenig diagnostiziert?“

Weiterbestehen von ADHS in der Adolezenz und im Erwachsenenalter

Aus „Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung bei Erwachsenen“ in der Wikipedia:

„Verlaufsstudien haben gezeigt, dass bei 40 bis 80 % der diagnostizierten Kinder auch in der Adoleszenz die Störung fortbesteht[3] und mindestens in einem Drittel der Fälle auch noch im Erwachsenenalter ADHS-Symptome bestehen (siehe Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung bei Erwachsenen).[4] „

[3] BÄK, S. 36: Fortbestehen in Adoleszenz. in :Stellungnahme zur „Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS)“. Langfassung (PDF; 1,0 MB). Bundesärztekammer, 26. August 2005, abgerufen am 3. Februar 2013.

[4] BÄK, S. 42: Fortbestehen im Erwachsenenalter. in :Stellungnahme zur „Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS)“. Langfassung (PDF; 1,0 MB). Bundesärztekammer, 26. August 2005, abgerufen am 3. Februar 2013.

Verbreitung von ADHS bei Erwachsenen

Aus „Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung bei Erwachsenen“ in der Wikipedia:

„Im Gegensatz zur Verbreitung bei Kindern und Jugendlichen gibt es bei Erwachsenen erst (Stand Februar 2016) vorläufige Abschätzungen. Nach einer Metaanalyse von 2009 betrug sie 2, 5 %,[2] nach einer anderen, doppelt so umfangreichen, jedoch mit Daten überwiegend junger Erwachsener unter 25 Jahren, von 2012 dagegen 5 %.[3]

Eine Studie an der Universität Erlangen-Nürnberg von 2012 auf der Grundlage einer repräsentativen Stichprobe von 1.655 Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren ergab einen Wert von 4,7 %.[4] Eine gleichfalls repräsentative Erfassung von 2.092 Australiern im Alter von 47–54 Jahren zeigte eine Rate von 6,2 %.[5]“

[2] V. Simon, P. Czobor, S. Bálint, A. Mészáros, I. Bitter: Prevalence and correlates of adult attention-deficit hyperactivity disorder: meta-analysis. In: The British journal of psychiatry : the journal of mental science. Band 194, Nummer 3, März 2009, S. 204–211, doi:10.1192/bjp.bp.107.048827, PMID 19252145 (freier Volltext) (Review).

[3] E. G. Willcutt: The prevalence of DSM-IV attention-deficit/hyperactivity disorder: a meta-analytic review. In: Neurotherapeutics : the journal of the American Society for Experimental NeuroTherapeutics. Band 9, Nummer 3, Juli 2012, S. 490–499, doi:10.1007/s13311-012-0135-8, PMID 22976615, PMC 3441936 (freier Volltext) (Review).

[4] M. de Zwaan, B. Gruss, A. Müller, H. Graap, A. Martin, H. Glaesmer, A. Hilbert, A. Philipsen: The estimated prevalence and correlates of adult ADHD in a German community sample. In: European archives of psychiatry and clinical neuroscience. Band 262, Nummer 1, Februar 2012, S. 79–86, doi:10.1007/s00406-011-0211-9, PMID 21499942.

[5] D. Das, N. Cherbuin, P. Butterworth, K. J. Anstey, S. Easteal: A population-based study of attention deficit/hyperactivity disorder symptoms and associated impairment in middle-aged adults. In: PloS one. Band 7, Nummer 2, 2012, S. e31500, doi:10.1371/journal.pone.0031500, PMID 22347487, PMC 3275565 (freier Volltext).

Wird ADHS zu oft oder zu wenig diagnostiziert?

Aus dem Artikel zu ADHS in der Wikipedia:

„Wegen der starken Zunahme der ADHS-Diagnosen seit den 1990er Jahren wurde vielfach die Befürchtung geäußert, dass die Diagnose zu oft gestellt wird. Eine gezielte Untersuchung dieser Frage von 2007 konnte jedoch keine Belege hierfür finden.[124]

Im Bereich der Erwachsenen wurde 2014 durch die Analyse umfangreicher Daten von 1976 bis 2013 festgestellt, dass viele Betroffene, die von einer Behandlung große Vorteile hätten, keine Diagnose und somit auch keine Behandlung erhalten hatten.[125]“

[124] M. J. Sciutto, M. Eisenberg: Evaluating the evidence for and against the overdiagnosis of ADHD. In: Journal of attention disorders. Band 11, Nummer 2, September 2007, S. 106–113, doi:10.1177/1087054707300094, PMID 17709814 (Review).

[125] Y. Ginsberg, J. Quintero, E. Anand, M. Casillas, H. P. Upadhyaya: Underdiagnosis of attention-deficit/hyperactivity disorder in adult patients: a review of the literature. In: The primary care companion for CNS disorders. Band 16, Nummer 3, 2014, doi:10.4088/PCC.13r01600, PMID 25317367, PMC 4195639 (freier Volltext) (Review).