Cem Özdemir: „Das Kiffen ist mir nicht völlig unbekannt.“

Cem Özdemir
Cem Özdemir (2012)“ by Freud, CC BY-SA 3.0

Kiffen ist was für Versager… wie Richard Branson, Steve Jobs, Bill Gates, Brad Pitt, Jennifer Aniston, Morgan Freeman, Barack Obama – um nur 7 Beispiele zu nennen. Alternativ gibt es noch diese Liste der 10 smartesten Hanffreunde oder eine Liste der 50 einflussreichsten US Cannabiskonsumenten gibt es beim hanfverband.de. In den USA ist Cannabis kaum mehr ein Tabuthema. Dies zeigt sich an der Vielzahl bekannten und/oder einflussreichen Personen, die sich zu ihrem Cannabiskonsum – aktuell oder zumindest in der Vergangenheit – bekennen.

Dies ist gleichermaßen Ursache wie Auswirkung der drogenpolitischen Fortschritte in den USA. In Europa, insbesondere auch Deutschland sind wir hier noch nicht so weit. Ich werde in meinem Blog einige interessante Beispiele sammeln. Den Anfang macht der Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Cem Özedemir als Anerkennung seinen – in meinen Augen genialen PR-Coup – mit der Hanfpflanze in seinem Ice Bucket Challenge Video. Dieses – wie er es nannte – „sanfte, politische Statement“ zeigte mit einer riesigen Medienaufmerksamkeit die Widersinnigkeit der Drogenverbotspolitik. Es war damit ein Testballon: „Wie weit kann man mit diesem Thema gehen?“ Die Antwort war in der BILD zu lesen,, der erste Artikel über die Aktion endete mit den Worten:

Hat die „Cannabis-Challenge“ jetzt Konsequenzen für Özdemir?

Wohl kaum. Als Abgeordneter des Bundestages genießt er politische Immunität. Diese könnte für strafrechtliche Ermittlungen aufgehoben werden – aber soviel Aufwand nur für eine Hanfpflanze?“

Mit dieser Absolution zeigte sich dass viel Angst der Politik vor der Boulevard beim Thema Cannabis unbegründet ist. Diese Angst äußerte Dr. Peter Struck, der damaligen Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion am 6. Mai 2002 in einer bemerkenswerten Offenheit:

Moderator: Frage von Kiffel an Dr. Struck: „Warum wurde das BtMG bezüglich Cannabis in dieser Legislaturperiode nicht liberalisiert, obwohl es im Wahlprogramm der Grünen stand und es zur Zeit der Regierung Kohl einen Novellierungsantrag der SPD-Fraktion diesbezüglich gab, der neben Herrn Scharpings Ihre Unterschrift trug?“

Dr_Peter_Struck: Ich bekenne, daß wir dies aus Sorge vor Kampagnen in der Bild-Zeitung und der Springer-Presse nach dem Motto „Rot-Grün will unsere Kinder mit Hasch vollstopfen“ zurückgestellt haben.

Mehr zu diesem Thema ist dem Betrag von Heino Stöver und mir in der „Perspektive“-Reihe der Friedrich-Ebert-Stiftung mit dem Titel „Weltweites Umdenken in der Drogenpolitik – Höchste Zeit für Reformen in Deutschland“ nachzulesen. Ab Seite 4 heißt es dort „Die Angst der Politik vor dem Thema Drogenpolitik ist hinsichtlich der Meinung in der Bevölkerung un­begründet. So existiert laut einer Emnid-Umfrage von 2010 eine Mehrheit für einen liberaleren Umgang mit Cannabis; bei den Wähler_innen von CDU/CSU steht es unentschieden. 40 Prozent der Bürger_innen unter­ stützen eine Legalisierung von Cannabis. […]“ – Weiterlesen in der PDF

Seine Qualifikation für das eigentliche Thema dieses Artikel, der Liste prominenter deutschsprachiger Cannabiskonsumenten, kann mit einem Interview in der taz vom 7.3.2009 belegt werden:

Kiffen Sie ab und zu?

Sagen wir so: Das Kiffen ist mir nicht völlig unbekannt.